WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die US-Regierung erhöht den Druck auf die renommierte Harvard-Universität, indem sie detaillierte Informationen über internationale Studierende verlangt. Diese Forderung könnte weitreichende Konsequenzen für die akademische Freiheit und die finanzielle Stabilität der Institution haben.
Die Harvard-Universität steht im Zentrum einer politischen Auseinandersetzung mit der US-Regierung, die weitreichende Folgen für die akademische Landschaft in den USA haben könnte. Das US-Heimatschutzministerium hat ein Ultimatum gesetzt, das die Offenlegung umfassender Informationen über internationale Studierende verlangt. Diese Forderung umfasst auch Angaben zu mutmaßlich illegalem oder gefährlichem Verhalten, was bei Nichterfüllung zur Aberkennung der Zertifizierung für das „Student and Exchange Visitor Program“ führen könnte. Dies würde faktisch die Exmatrikulation aller ausländischen Studierenden bedeuten.
Harvard, bekannt für seine akademische Exzellenz und internationale Anziehungskraft, sieht sich in einer prekären Lage. Präsident Alan Garber hat die Forderungen der Regierung als verfassungswidrigen Eingriff in die akademische Selbstverwaltung bezeichnet. Er argumentiert, dass die Offenlegung inneruniversitärer Positionen zu geopolitischen Themen eine direkte staatliche Regulierung intellektueller Bedingungen darstelle.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen eines solchen Schrittes wären erheblich. Internationale Studierende tragen nicht nur zur akademischen Diversität bei, sondern sind auch eine wichtige Einnahmequelle für US-Eliteuniversitäten. Laut der Non-Profit-Organisation NAFSA generierten internationale Studierende im akademischen Jahr 2023/24 rund 43,8 Milliarden Dollar für die US-Wirtschaft. Der Verlust dieser Studierenden könnte die finanzielle Stabilität von Institutionen wie Harvard gefährden.
Bereits zuvor hatte die US-Regierung zwei laufende Förderprojekte in Höhe von 2,7 Millionen Dollar gestoppt und Harvard als „ungeeignet“ für staatliche Mittel eingestuft. Diese Maßnahmen wurden mit „schockierend verzerrten“ Forschungsarbeiten begründet. Die jüngsten Entwicklungen sind Teil einer Serie von Eingriffen, die seit Jahresbeginn mehr als 300 Visa internationaler Studierender ohne Vorankündigung widerrufen haben.
Die Bundesregierung rechtfertigt ihre Forderungen mit einer „feindlichen Lernumgebung für jüdische Studierende“ an Harvard. Die Universität verweist jedoch auf eigene Maßnahmen zur Bekämpfung von Antisemitismus und betont, dass viele der aktuellen Schritte der Exekutive wenig mit Sicherheit zu tun hätten, sondern vielmehr mit Kontrolle.
Diese Auseinandersetzung trifft eine empfindliche Nahtstelle des amerikanischen Hochschulsystems: die internationale Anziehungskraft und finanzielle Unabhängigkeit seiner Eliteinstitutionen. Ein Entzug der SEVP-Zertifizierung wäre ein Präzedenzfall mit weitreichenden Folgen für das Vertrauen in den Bildungsstandort USA. Experten warnen, dass solche Maßnahmen das Ansehen der USA als führendes Ziel für internationale Studierende erheblich beschädigen könnten.
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