NEW YORK / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine aktuelle Studie hat die Wirkung von Harmine, einem Hauptbestandteil von Ayahuasca, untersucht und festgestellt, dass es in Dosen bis zu 500 mg keine signifikanten psychoaktiven Effekte hervorruft.
Harmine, ein wesentlicher Bestandteil des traditionellen ayahuasca, wurde in einer neuen Studie auf seine psychoaktiven Effekte hin untersucht. Die Forscher fanden heraus, dass selbst bei einer Dosis von bis zu 500 mg keine signifikanten psychoaktiven Effekte auftraten. Dies steht im Gegensatz zu den intensiven Halluzinationen und veränderten Bewusstseinszuständen, die typischerweise mit Ayahuasca in Verbindung gebracht werden.
Ayahuasca, ein psychoaktiver Trank, der traditionell von indigenen Amazonas-Stämmen für spirituelle und medizinische Zwecke verwendet wird, enthält DMT und Monoaminoxidase-Hemmer, die den Abbau bestimmter Neurotransmitter verhindern. Diese Kombination führt zu den bekannten intensiven Erfahrungen. Harmine, ein Beta-Carbolin-Alkaloid, ist einer dieser Hemmstoffe und wirkt als reversibler Inhibitor der Monoaminoxidase A.
Die Studie, die von Jessica L. Ables und ihrem Team durchgeführt wurde, zielte darauf ab, die möglichen psychoaktiven Effekte von pharmazeutisch reinem Harmine zu untersuchen. Dabei wurden 25 gesunde Freiwillige aus dem Großraum New York rekrutiert, die in verschiedenen Dosierungen von 100 bis 500 mg Harmine erhielten. Die Teilnehmer wurden während der Studie intensiv überwacht, um Veränderungen in ihrem mentalen Zustand zu erfassen.
Die Ergebnisse zeigten, dass keine der Teilnehmer Halluzinationen oder andere signifikante psychoaktive Effekte erlebte. Lediglich einige berichteten von leichter Schläfrigkeit. Nebenwirkungen wie Erbrechen und Konzentrationsstörungen traten vor allem bei höheren Dosen auf, was darauf hindeutet, dass Harmine eher zu den physischen als zu den psychischen Effekten von Ayahuasca beiträgt.
Die Autoren der Studie schlussfolgerten, dass Harmine selbst nicht der Hauptverursacher der psychoaktiven Effekte von Ayahuasca ist. Vielmehr könnte es zu den körperlichen Reaktionen wie Erbrechen beitragen. Die Studie war jedoch offen gestaltet, was bedeutet, dass die Teilnehmer wussten, was sie einnahmen, was die Ergebnisse beeinflusst haben könnte. Zudem war die Teilnehmerzahl relativ gering, was die Aussagekraft der Ergebnisse einschränkt.
Die Forschungsergebnisse wurden in der Journal of Psychopharmacology veröffentlicht und bieten neue Einblicke in die Wirkung von Harmine. Weitere Studien mit größeren und kontrollierten Gruppen könnten jedoch zu anderen Ergebnissen führen.
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