Handelskrieg eskaliert: Trumps 25% Metallzölle treten in Kraft

WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte sind in Kraft getreten und drohen, die Spannungen mit einigen der größten Handelspartner Amerikas weiter zu verschärfen.

Die kürzlich eingeführten Zölle von 25 % auf Stahl und Aluminium durch die USA unter der Führung von Präsident Donald Trump haben weltweit für Aufsehen gesorgt. Diese Maßnahme beendet alle bisherigen Ausnahmen für Länder und könnte die Handelsbeziehungen mit wichtigen Partnern wie Kanada und der Europäischen Union erheblich belasten. Während einige Länder wie das Vereinigte Königreich und Australien erfolglos versuchten, Ausnahmen zu erwirken, haben andere, darunter Kanada und die EU, bereits Vergeltungsmaßnahmen angekündigt.

Trump hofft, dass die Zölle die heimische Stahl- und Aluminiumproduktion ankurbeln werden. Kritiker warnen jedoch, dass dies zu höheren Preisen für US-Verbraucher führen und das Wirtschaftswachstum bremsen könnte. Die American Iron and Steel Institute (AISI) begrüßte die Zölle und sieht darin eine Chance, Arbeitsplätze zu schaffen und die heimische Stahlproduktion zu stärken. Kevin Dempsey, Präsident der AISI, betonte, dass die Schließung von Schlupflöchern im Zollsystem notwendig sei, um unfaire Handelspraktiken zu bekämpfen.

Die USA sind ein bedeutender Importeur von Aluminium und Stahl, wobei Kanada, Mexiko und Brasilien zu den größten Lieferanten zählen. Die neuen Zölle bedeuten, dass US-Unternehmen, die diese Metalle importieren möchten, eine Steuer von 25 % zahlen müssen. Dies wird voraussichtlich zu höheren Kosten in zahlreichen US-Industrien führen, darunter die Luft- und Raumfahrt, die Automobilproduktion und das Bauwesen.

Michael DiMarino, der ein kleines Unternehmen in Brooklyn leitet, das Teile für die Luftfahrtindustrie herstellt, äußerte Bedenken, dass die höheren Preise an die Kunden weitergegeben werden müssen, was letztlich die Verbraucher trifft. Auch die American Automotive Policy Council, die große Automobilhersteller wie Ford und General Motors vertritt, äußerte sich besorgt über die Auswirkungen der Zölle auf die Lieferketten.

Einige Ökonomen warnen, dass die Zölle zwar die Stahl- und Aluminiumindustrie in den USA schützen könnten, jedoch die nachgelagerten Nutzer dieser Produkte durch höhere Preise belasten. Bill Reinsch vom Center for Strategic and International Studies betonte, dass die Zölle die Kosten für viele US-Industrien erhöhen könnten.

Die Entscheidung, keine Ausnahmen mehr zu gewähren, hat auch international für Kritik gesorgt. Der australische Premierminister Anthony Albanese bezeichnete die Zölle als ungerechtfertigt und betonte, dass sie gegen den Geist der langjährigen wirtschaftlichen Partnerschaft zwischen den USA und Australien verstoßen. Kanada hat bereits Vergeltungsmaßnahmen angekündigt, während die EU ebenfalls mit Gegenmaßnahmen droht.

Die Angst vor den wirtschaftlichen Auswirkungen der Zölle hat bereits zu einem Ausverkauf an den US- und globalen Aktienmärkten geführt. Der S&P 500 Index verzeichnete einen deutlichen Rückgang, und auch europäische Märkte wie der FTSE 100 und der DAX folgten diesem Trend. Laut einem Bericht von Oxford Economics wurde die Wachstumsprognose für die US-Wirtschaft aufgrund der Zölle nach unten korrigiert.

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