HAMBURG / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Hansestadt Hamburg plant eine umfassende Digitalisierung ihres S-Bahn-Systems, um den öffentlichen Nahverkehr effizienter und zukunftssicher zu gestalten.
Hamburg hat sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Bis 2030 soll der S-Bahnverkehr um 30 Prozent gesteigert werden. Um dies zu erreichen, investiert die Stadt 285 Millionen Euro in die Digitalisierung der S-Bahn. Diese Investition soll nicht nur die Kapazität erhöhen, sondern auch die Pünktlichkeit und Qualität des Verkehrs verbessern. Ein zentraler Bestandteil dieses Projekts ist die Umrüstung der Zugflotte auf einen automatisierten Betrieb.
Die Digitalisierung der S-Bahn umfasst die Ausstattung von 169 Zügen mit neuen Zugsteuerungssystemen, darunter das Automatic Train Operation (ATO) und das European Train Control System (ETCS). Diese Technologien ermöglichen einen effizienteren und sichereren Betrieb der Züge. Für die älteren Züge der Baureihe 474 ist die Umrüstung bereits in Auftrag gegeben, während die neueren Züge der Baureihe 490 bereits mit der digitalen Technik ausgestattet sind.
Durch die Umrüstung der Züge wird nicht nur die Betriebsdauer verlängert, sondern auch der Haushalt der Stadt entlastet. Die Züge der Baureihe 474 sollen nun bis 2037 im Einsatz bleiben, vier Jahre länger als ursprünglich geplant. Dies zeigt, wie wichtig die Digitalisierung für die langfristige Planung und Kosteneffizienz des öffentlichen Nahverkehrs ist.
Bereits seit 2022 fahren vier Züge der Linie S2 im regulären Betrieb auf einem Streckenabschnitt zwischen Berliner Tor und Bergedorf automatisch. Dieses Pilotprojekt wurde im Rahmen des Mobilitätskongresses ITS vorgestellt und gilt als Vorreiter für die geplante Volldigitalisierung des gesamten S-Bahn-Netzes.
Die Verkehrsbehörde betont die Dringlichkeit der Digitalisierung, da das S-Bahnnetz um zwei Linien erweitert werden soll. Eine neue Linie ist für den Vorstadtbezirk Harburg südlich der Elbe geplant. Bis 2030 soll die S-Bahn täglich 1,1 Millionen Passagiere befördern, ein deutlicher Anstieg gegenüber den derzeitigen 750.000.
Hamburgs Ansatz zur Digitalisierung der S-Bahn könnte als Modell für andere Städte dienen, die ähnliche Herausforderungen im öffentlichen Nahverkehr bewältigen müssen. Die Integration moderner Technologien in bestehende Infrastrukturen ist ein entscheidender Schritt, um den steigenden Anforderungen an Mobilität und Umweltschutz gerecht zu werden.
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