HAMBURG / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Hamburg macht einen bedeutenden Schritt in Richtung nachhaltiger Mobilität. Ab Januar 2025 dürfen in der Hansestadt nur noch emissionsfreie Taxis zugelassen werden.
Hamburg hat sich das Ziel gesetzt, die Verkehrswende aktiv voranzutreiben und setzt dabei auf emissionsfreie Mobilität. Ab Januar 2025 tritt eine neue Regelung in Kraft, die vorsieht, dass nur noch emissionsfreie Taxis in der Stadt zugelassen werden dürfen. Diese Maßnahme ist Teil des hamburgischen Klimaschutzstärkungsgesetzes, das darauf abzielt, den CO2-Ausstoß im städtischen Verkehr signifikant zu reduzieren.
Bereits jetzt ist ein erheblicher Teil der Hamburger Taxiflotte elektrisch unterwegs. Nach Angaben der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende sind von den rund 3.000 Taxis in Hamburg etwa 700 elektrisch betrieben. Zusätzlich gibt es etwa 30 Fahrzeuge, die mit Wasserstoff fahren. Diese Entwicklung zeigt, dass die Umstellung auf emissionsfreie Antriebe in der Praxis gut funktioniert.
Jan Weber, Vorstand der Genossenschaft Hansa Funktaxi, betont, dass die Umstellung auf Elektrofahrzeuge in weiten Teilen problemlos verläuft. Die Reichweite der E-Autos habe sich deutlich verbessert, und die Ladeinfrastruktur in Hamburg sei nahezu ausreichend. Allerdings gibt es noch Herausforderungen, insbesondere wenn Fahrten ins Umland geplant sind, da dort die Ladeinfrastruktur noch ausgebaut werden muss.
Ein wesentlicher Vorteil der Elektrofahrzeuge sind die geringeren laufenden Kosten im Vergleich zu Verbrennern. Die Wartungskosten sind niedriger, da weniger Reparaturen anfallen und die Bremsen der E-Taxis länger halten. Diese wirtschaftlichen Vorteile könnten ein Anreiz für weitere Taxiunternehmen sein, auf Elektrofahrzeuge umzusteigen.
Dennoch gibt es auch Skepsis gegenüber der neuen Technologie. Einige Unternehmer haben vor dem Jahreswechsel noch Verbrennerfahrzeuge angeschafft, da sie von der Langzeithaltbarkeit und dem Wiederverkaufswert der E-Autos nicht vollständig überzeugt sind. Diese Unsicherheiten könnten die Umstellung verlangsamen, obwohl die Stadt Hamburg finanzielle Anreize bietet.
Von der neuen Regelung ausgenommen sind zunächst Großraumtaxis mit acht oder neun Sitzplätzen sowie Taxis, die für die Rollstuhlbeförderung geeignet sind. Für diese Fahrzeuge gilt das Verbrennerverbot erst ab Anfang 2027. Diese Ausnahme soll den Betreibern mehr Zeit geben, geeignete emissionsfreie Alternativen zu finden.
Die Stadt Hamburg hat bereits mehr als 4,2 Millionen Euro in die Umstellung der Taxiflotte investiert. Seit 2021 wird im Rahmen des Projekts Zukunftstaxi die Anschaffung von Elektrofahrzeugen in mehreren Förderstufen bezuschusst. Diese Unterstützung soll auch weiterhin bestehen bleiben, um den Übergang zu erleichtern.
In den ersten neun Monaten dieses Jahres wurden 110 Elektro- und 362 Verbrennertaxis neu zugelassen. Die Förderung für den Austausch von Verbrennerfahrzeugen durch E-Autos sollte ursprünglich zum Jahresende auslaufen, wird nun aber auf Wunsch des Taxigewerbes fortgesetzt. Ein Zuschuss von bis zu 5.000 Euro pro Fahrzeug soll den Umstieg weiter fördern.
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