BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Berliner Technik-Vermieter Grover, einst als Vorzeigebeispiel der Sharing Economy gefeiert, steht nun vor einem entscheidenden Wendepunkt. Nachdem das Unternehmen in der Vergangenheit als Einhorn mit einer Milliardenbewertung glänzte, kämpft es nun um sein Überleben.

Grover, das Berliner Startup, das mit der Idee, Technik zu mieten statt zu kaufen, einst für Furore sorgte, steht vor einer existenziellen Herausforderung. Die anfängliche Euphorie über das Geschäftsmodell, das perfekt in den Zeitgeist von Nachhaltigkeit und weniger Elektroschrott passte, ist verflogen. Nun muss das Unternehmen mit einem umfassenden Sanierungsplan gerettet werden.

Der Plan, der von einer Gruppe aus Sanierungsexperten und Wirtschaftskanzleien entwickelt wurde, umfasst 1000 Seiten und wurde kürzlich von den Finanzgläubigern genehmigt. Dieser Schritt ist entscheidend, um das Unternehmen vor dem Kollaps zu bewahren. Das StaRUG, ein wenig bekanntes Gesetz, spielt dabei eine zentrale Rolle, indem es die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Sanierung schafft.

Grovers Aufstieg zum Einhorn im Jahr 2022 war beeindruckend. Mit einer Bewertung von über einer Milliarde Euro und einer Kapitalzufuhr von insgesamt 1,4 Milliarden Euro schien das Unternehmen auf Erfolgskurs. Doch die Realität sah anders aus: Das Geschäftsmodell verbrannte mehr Geld, als es einbrachte. Im Jahr 2022 erzielte Grover einen Umsatz von 48 Millionen Euro, musste jedoch einen Verlust von 70 Millionen Euro hinnehmen.

Die Geduld der Investoren schwand, und im Sommer 2024 war Grover gezwungen, um eine weitere Finanzspritze zu bitten. Eine Brückenfinanzierung von 50 Millionen Euro hielt das Unternehmen am Leben, doch es war klar, dass mehr als nur Geld nötig war, um das Ruder herumzureißen. Der nun beschlossene Sanierungsplan sieht drastische Einschnitte vor, darunter den Verzicht einiger Gläubiger auf Rückzahlungen und die Bereitstellung von frischem Kapital in Höhe von 30 Millionen Euro.

Die Altgesellschafter, darunter Gründer Michael Cassau, verlieren die Kontrolle über das Unternehmen. Sie bleiben jedoch über virtuelle Anteile beteiligt und könnten im Erfolgsfall bei einem Exit rund sieben Prozent des Verkaufserlöses erhalten. Hinter den Kulissen war der Deal hart umkämpft, und es gab Versuche, den Einstieg der Gläubiger als feindliche Übernahme zu framen. Doch die Realität ist, dass Grover ohne die Finanzierer längst am Ende wäre.

Die zentrale Frage bleibt, ob Grovers Geschäftsmodell tragfähig ist. Kann das Unternehmen mit Technik zur Miete nachhaltig Geld verdienen, oder ist es auf Dauerzufuhr von Investorenkapital angewiesen? Intern rechnet man damit, dass die jetzt vereinbarten Maßnahmen das Unternehmen bis 2028 durchfinanzieren könnten. Diese fünf Jahre sind entscheidend, um zu beweisen, dass das Abo-Modell mehr ist als nur eine nette Idee fürs Pitchdeck.

Grovers Situation ist ein Lehrstück für die Startup-Szene. Viele Unternehmen sind in den letzten Jahren mit großen Visionen, aber ohne stabile Geschäftsgrundlage gewachsen. Der Fall Grover zeigt, wie eng die Luft da oben ist, wenn das Geld knapp wird und die Erwartungen nicht mehr erfüllt werden. Für die Investoren ist der Rettungsplan ein Versuch, zumindest einen Teil ihres Einsatzes zu retten, während für Gründer Cassau der vielleicht letzte Versuch bleibt, sein Lebenswerk zu bewahren.

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Grover: Ein Berliner Startup im Überlebenskampf
Grover: Ein Berliner Startup im Überlebenskampf (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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