PARIS / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Versicherung von Luxusgütern stellt eine besondere Herausforderung dar, insbesondere in Zeiten steigender Diebstahlraten. Grace, ein innovatives Startup, hat sich dieser Problematik angenommen und kürzlich eine bedeutende Finanzierungsrunde abgeschlossen.
Grace, ein auf Luxusgüter spezialisiertes Versicherungsunternehmen, hat kürzlich eine Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 6,4 Millionen US-Dollar abgeschlossen. Diese wurde von FinTechCollective und Speedinvest angeführt. Das Unternehmen arbeitet eng mit Luxusmarken zusammen, um deren Konsumgüter zu schützen. Sollte ein Artikel gestohlen oder beschädigt werden, können Verbraucher über die Grace-App einen Schadensfall melden. Für die Marken bietet die App zudem Funktionen zur Betrugserkennung, Schadensbearbeitung und logistischen Koordination.
Obwohl Grace bereits mit einer großen europäischen Luxusmarke zusammenarbeitet, bleibt deren Name vorerst geheim. Lou Dana, Mitbegründerin und Präsidentin von Grace, erklärte, dass die Gründung des Unternehmens aus der Erkenntnis heraus erfolgte, dass viele Luxusgüter, insbesondere bei Reisen ins Ausland, unzureichend geschützt sind. „Es gab eine deutliche Diskrepanz zwischen den Serviceversprechen der Luxusmarken und dem, was nach dem Kauf passiert, wenn etwas schiefgeht“, so Dana.
Die Zahl der gestohlenen Luxusgüter hat sich in den letzten Jahren nahezu verdreifacht, was für Modehäuser zunehmend kostspielig wird. Grace arbeitet bereits mit Chubb, einem weltweit führenden Versicherer, zusammen, um ihre Dienstleistungen abzusichern. Die Einführung neuer Technologien bei Luxusmarken gestaltet sich jedoch oft schwierig. Quentin Roy, CEO von Grace, betonte, dass die Marken Schwierigkeiten haben, die Kontrolle über ihre Produkte nach dem Verkauf zu behalten, insbesondere wenn Probleme auftreten. „Wir bieten nicht nur Schutz, sondern helfen auch, die Marke zu stärken“, erklärte Roy.
Es gibt andere Versicherungsunternehmen für Konsumgüter, wie Zing Cover, das ebenfalls Spezialversicherungen für Luxusgüter anbietet. Roy betont jedoch, dass Grace nicht nur mit einem Unternehmen konkurriert, sondern an der Schnittstelle von eingebetteter Versicherung, Luxusdienstleistungen und Nachkauf-Schutz steht. An der Finanzierungsrunde beteiligten sich auch Kima, BPI France und FirstMinuteCapital.
Mit dem frischen Kapital plant Grace, seine Aktivitäten in Europa auszuweiten und mehr Personal im Bereich Produktentwicklung einzustellen. Ziel ist es, bis Ende des Jahres über 200.000 Luxusartikel abzudecken.
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