MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Google steht mit dem Tensor G5 vor einem bedeutenden Schritt in der Chipentwicklung. Der Technologieriese plant, den neuen SoC ohne die bisherige Unterstützung von Samsung zu entwickeln und setzt stattdessen auf die Fertigung bei TSMC im 3-Nanometer-Verfahren.
Google hat mit der Ankündigung des Tensor G5 einen bemerkenswerten Schritt in der Entwicklung seiner Prozessoren gemacht. Der neue Chip soll erstmals ohne die Unterstützung von Samsung entstehen und stattdessen bei TSMC im fortschrittlichen 3-Nanometer-Verfahren gefertigt werden. Diese Entscheidung markiert einen strategischen Wandel für Google, das sich zunehmend von externen Partnern unabhängig machen möchte.
Ein weiterer bedeutender Aspekt des Tensor G5 ist der Wechsel von ARMs Standard-GPUs der Mali-Reihe zu den DXT-GPUs von Imagination Technologies. Diese Änderung könnte die Grafikleistung des Chips erheblich verbessern und Google neue Möglichkeiten in der Optimierung seiner Geräte eröffnen. Trotz dieser Neuerungen wird Google weiterhin einige selbstentwickelte Komponenten integrieren, darunter einen Custom-DSP zur Audioverarbeitung und eine neue Generation der dedizierten TPU.
In Bezug auf Videocodecs hat Google ebenfalls einen neuen Weg eingeschlagen. Anstelle der bisherigen Lösung „BigWave“ hat das Unternehmen Technik von Chips&Media lizenziert, konkret den WAVE677DV. Diese Technologie ermöglicht die Unterstützung von Videocodecs wie AV1, VP9, HEVC und H.264 und erlaubt die En- und Dekodierung von 4K-Videos mit bis zu 120 fps. Diese Neuerungen könnten die Multimedia-Fähigkeiten von Geräten, die den Tensor G5 nutzen, erheblich verbessern.
Erstmals wird der Tensor G5 auch einen komplett von Google selbst gestalteten ISP (Image Signal Processor) verwenden. Dies zeigt Googles Bestreben, mehr Kontrolle über die kritischen Komponenten seiner Chips zu erlangen. Dennoch bleibt Google in vielen Bereichen auf externe Zulieferer angewiesen, was zeigt, dass der Weg zur vollständigen Unabhängigkeit noch lang ist.
Branchenexperten sind sich einig, dass der Tensor G5 zwar ein Fortschritt ist, jedoch kein Quantensprung. Der Chip besteht weiterhin größtenteils aus standardisierten Komponenten, die nun teilweise von anderen Partnern stammen. Es bleibt abzuwarten, wie Google diesen Weg weitergeht und ob es dem Unternehmen gelingt, sich langfristig unabhängiger von anderen Entwicklern zu machen.
Die Entscheidung, den Tensor G5 bei TSMC fertigen zu lassen, könnte auch als Antwort auf den zunehmenden Wettbewerb im Chipsektor gesehen werden. Unternehmen wie Apple haben mit ihren eigenen Chips Maßstäbe gesetzt, und Google scheint entschlossen, in diesem Bereich aufzuholen. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob Google mit dem Tensor G5 und seinen Nachfolgern in der Lage sein wird, mit den führenden Anbietern mitzuhalten.
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