MOUNTAIN VIEW / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Google hat kürzlich seine optimistische Prognose für die Entwicklung von Quantencomputern bekräftigt. Während andere Branchenführer wie NVIDIA noch Jahrzehnte bis zur praktischen Anwendung erwarten, sieht Google bereits in den nächsten fünf Jahren kommerzielle Anwendungen am Horizont.
Google hat kürzlich seine optimistische Prognose für die Entwicklung von Quantencomputern bekräftigt. Während andere Branchenführer wie NVIDIA noch Jahrzehnte bis zur praktischen Anwendung erwarten, sieht Google bereits in den nächsten fünf Jahren kommerzielle Anwendungen am Horizont. Diese Einschätzung könnte die Dynamik in der Technologiebranche erheblich beeinflussen, insbesondere da Quantencomputer als potenzielle Lösung für komplexe Probleme in Bereichen wie Materialforschung und Medikamentenentwicklung gelten.
Quantencomputer, die auf der Manipulation von Qubits basieren, bieten theoretisch immense Rechenleistung. Im Gegensatz zu klassischen Computern, die mit Bits arbeiten, können Qubits mehrere Zustände gleichzeitig einnehmen, was zu einer exponentiellen Steigerung der Rechenkapazität führt. Allerdings sind Quantencomputer derzeit noch sehr fehleranfällig, da die Qubits aufgrund ihrer quantenmechanischen Natur instabil sind und leicht gestört werden können.
Google verfolgt einen Ansatz, der auf die Erhöhung der Anzahl von Qubits abzielt, um die Fehlerquote zu senken. Derzeitige Systeme benötigen eine hohe Anzahl an Qubits, um zuverlässige Ergebnisse zu liefern, da jedes fehlerhafte Qubit durch ein korrekt arbeitendes ersetzt werden muss. Diese Herausforderung ist einer der Gründe, warum NVIDIA-Chef Jensen Huang glaubt, dass es noch 20 Jahre dauern könnte, bis Quantencomputer praktisch einsetzbar sind.
Dennoch bleibt Google optimistisch. Harmut Neven, Leiter der Quanten-KI-Abteilung bei Google, ist überzeugt, dass innerhalb der nächsten fünf Jahre Anwendungen möglich sein werden, die nur mit Quantencomputern realisierbar sind. Diese könnten insbesondere in der Materialforschung bahnbrechende Fortschritte ermöglichen, etwa bei der Entwicklung effizienterer Akkus für Elektrofahrzeuge oder neuer Energieformen.
Ein weiterer Aspekt, der Googles Zuversicht stützt, könnte die Entwicklung hybrider Systeme sein, die klassische und Quantencomputer kombinieren. Solche Systeme könnten die Vorteile beider Technologien nutzen und die Fehleranfälligkeit der Quantencomputer durch innovative Fehlerkorrekturmethoden reduzieren. Diese Ansätze könnten dazu beitragen, die von Huang prognostizierte lange Entwicklungszeit zu verkürzen.
Die Ankündigung von Google könnte auch als strategischer Schachzug interpretiert werden, um das Vertrauen in die eigenen Investitionen in die Quantencomputer-Technologie zu stärken. Nach Huangs pessimistischer Einschätzung sank der Aktienkurs von Unternehmen, die in diesem Bereich tätig sind, um mehrere Milliarden Dollar. Google selbst hat mit Willow einen eigenen Quantencomputer-Chip entwickelt und in zahlreiche Startups investiert, die sich mit dieser Technologie beschäftigen.
Ob Google tatsächlich ein Ass im Ärmel hat, das die Entwicklung von Quantencomputern beschleunigen könnte, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch, dass die kommenden Jahre entscheidend für die Zukunft dieser Technologie sein werden. Die Konkurrenz schläft nicht, und der Wettlauf um die Vorherrschaft im Quantencomputing könnte die technologische Landschaft nachhaltig verändern.
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