MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Entwicklungen in der Künstlichen Intelligenz (KI) von Google haben zu einer unerwarteten Herausforderung geführt: Die KI erfindet Erklärungen für Sprichwörter, die es gar nicht gibt. Diese Eigenart wirft ein Licht auf ein bekanntes Problem der KI-Technologie, nämlich die sogenannten Halluzinationen.
Die Künstliche Intelligenz von Google hat in den letzten Tagen für Aufsehen gesorgt, indem sie Erklärungen für Sprichwörter lieferte, die in der Realität nicht existieren. Ein Beispiel ist das angebliche Sprichwort „You Can’t Lick a Badger Twice“, das von der KI als Warnung interpretiert wurde, dass man jemanden nicht zweimal täuschen kann. Diese Fähigkeit der KI, aus dem Nichts plausible Erklärungen zu generieren, zeigt die Grenzen der aktuellen KI-Modelle auf.
Ein weiteres Beispiel für diese Halluzinationen ist die Erklärung des Ausdrucks „peanut butter platform heels“, den die KI mit einem wissenschaftlichen Experiment in Verbindung brachte, bei dem Erdnussbutter zur Diamantenherstellung verwendet wurde. Solche Erklärungen sind nicht nur falsch, sondern auch irreführend, was die Vertrauenswürdigkeit der KI in Frage stellt.
Die Problematik der Halluzinationen ist nicht neu. Große Sprachmodelle, auf denen viele KI-Systeme basieren, haben eine lange Geschichte darin, Fakten zu erfinden und Nutzer zu verwirren. Trotz intensiver Bemühungen von Unternehmen wie Google und OpenAI, diese Fehler zu beheben, bleibt das Problem bestehen. Tatsächlich zeigen neuere Modelle sogar eine Tendenz zu vermehrten Halluzinationen.
Google hat im letzten Jahr seine AI Overviews-Funktion eingeführt, die Nutzern helfen soll, komplexe Fragen zu beantworten. Doch anstatt eine zuverlässige Informationsquelle zu sein, hat die Funktion oft falsche Informationen geliefert, wie zum Beispiel die Behauptung, dass Klebstoff auf Pizza gehört, um das Abrutschen der Beläge zu verhindern. Solche Fehler haben zu öffentlicher Empörung geführt und das Vertrauen in die Technologie untergraben.
Die Auswirkungen dieser Fehler sind weitreichend. Websites, die auf organische Klicks angewiesen sind, sehen sich durch die fehlerhaften Antworten der KI in ihrer Existenz bedroht, da die Nutzer weniger auf traditionelle Suchergebnisse klicken. Google hat zwar Maßnahmen ergriffen, um unsinnige Anfragen zu erkennen und zu blockieren, doch die Herausforderung bleibt bestehen.
Interessanterweise ist sich die KI ihrer eigenen Grenzen bewusst. In einer Antwort auf die Anfrage eines Nutzers erklärte sie, dass man eine KI zwar zur Antwort führen kann, sie aber nicht zum Denken zwingen kann. Diese Aussage unterstreicht die grundlegende Einschränkung der KI: Sie kann Informationen bereitstellen, aber nicht wirklich verstehen oder unabhängig denken.
Google plant dennoch, die AI Overviews-Funktion weiter auszubauen, um komplexere Fragen zu beantworten, einschließlich solcher aus den Bereichen Programmierung und Medizin. Diese Entscheidung zeigt, dass das Unternehmen trotz der Herausforderungen weiterhin auf die Entwicklung und Verbesserung seiner KI-Technologien setzt.

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