Goldpreis und Aktien auf Rekordjagd: Was bedeutet das für die Märkte?

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Goldpreis erreicht neue Höhen, während auch die Aktienmärkte Rekordstände verzeichnen. Diese gleichzeitige Aufwärtsbewegung wirft Fragen über die zugrunde liegenden Ursachen und die möglichen Auswirkungen auf die Märkte auf.

Der Goldpreis hat in den letzten Monaten eine bemerkenswerte Entwicklung gezeigt und nähert sich der 3.000-Dollar-Marke. Diese Dynamik wird von einem anhaltenden Kaufinteresse der Zentralbanken und einer zunehmenden wirtschaftlichen Unsicherheit befeuert. Gleichzeitig erreichen die Aktienmärkte ebenfalls neue Höchststände, was eine ungewöhnliche Parallele darstellt. Historisch gesehen tendiert Gold dazu, in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und fallender Aktienmärkte zu steigen. Doch derzeit erleben wir eine Phase, in der beide Anlageklassen gleichzeitig zulegen.

Adrian Ash, Forschungsleiter bei BullionVault, weist darauf hin, dass es in den letzten 25 Jahren nur wenige Phasen gab, in denen sowohl Gold als auch Aktien gleichzeitig starke Zuwächse verzeichneten. Eine solche Phase war zwischen 2005 und 2007 vor der globalen Finanzkrise. Eine weitere war Mitte 2020, als massive Stimulus-Maßnahmen und quantitative Lockerungen zu einer zweistelligen Inflation führten. Diese historischen Parallelen könnten auf eine bevorstehende Korrektur oder sogar eine Krise hindeuten.

Die jüngsten Kursgewinne von Gold könnten auf wachsende wirtschaftliche und politische Unsicherheiten hinweisen. Besonders die zweite Amtszeit von Donald Trump sorgt für Unsicherheiten. Während seine Anhänger glauben, dass er die Probleme der USA im eigenen Land löst, sehen Vermögensverwalter und ausländische Zentralbankchefs ein echtes Risiko von Chaos im globalen Handel und bei der Stabilität. Gold profitiert traditionell von wirtschaftlicher Unsicherheit, finanziellen Risiken und geopolitischem Aufruhr.

George Milling-Stanley, Chef-Goldstratege bei State Street Global Advisors, sieht das Erreichen der 3.000-Dollar-Marke als Bestätigung für Anleger, die frühzeitig auf Gold gesetzt haben. Eine verstärkte Medienberichterstattung könnte eine FOMO-Dynamik (Fear of Missing Out) auslösen, die weitere Anleger in den Markt lockt. Historisch gesehen hatte Gold jedoch Schwierigkeiten, große runde Marken nachhaltig zu überschreiten. Nachdem Gold im August 2020 erstmals über 2.000 US-Dollar gestiegen war, verbrachte es mehr als 90 Prozent der darauffolgenden 28 Monate wieder unter dieser Marke.

Ob Gold die 3.000-Dollar-Schwelle nachhaltig überwinden kann oder erneut zurückfällt, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass die weltweiten wirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten dem Edelmetall weiterhin Rückenwind verleihen könnten. Die Märkte beobachten diese Entwicklungen genau, da sie Hinweise auf die zukünftige Richtung der globalen Wirtschaft geben könnten.

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