Globale Impfrückschläge durch US-Hilfskürzungen

LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Kürzungen der globalen Hilfsfinanzierung, angeführt von den USA, beeinträchtigen die Bemühungen, Kinder gegen tödliche Krankheiten zu impfen, fast ebenso stark wie die COVID-19-Pandemie, so die Vereinten Nationen.

Die Kürzungen der globalen Hilfsfinanzierung, die vor allem von den USA vorangetrieben werden, haben erhebliche Auswirkungen auf die weltweiten Impfprogramme für Kinder. Laut den Vereinten Nationen sind die Bemühungen, Kinder gegen tödliche Krankheiten zu impfen, fast ebenso stark beeinträchtigt wie während der COVID-19-Pandemie. Diese Entwicklung ist besonders besorgniserregend, da die Ausbrüche von Infektionskrankheiten wie Masern, Meningitis und Gelbfieber weltweit zunehmen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtet, dass in fast der Hälfte der Länder die Notfall- und Routineimpfungen aufgrund der Finanzierungskürzungen erheblich beeinträchtigt wurden. Diese Kürzungen haben nicht nur die Impfstoffversorgung reduziert, sondern auch die Überwachung von Krankheiten erschwert. Die WHO und UNICEF haben in einer gemeinsamen Erklärung mit Gavi, der Impfallianz, auf diese Probleme hingewiesen.

Catherine Russell, die Geschäftsführerin von UNICEF, betonte, dass die Rückschläge auf einem ähnlichen Niveau wie während der COVID-19-Pandemie liegen. Sie warnte davor, dass man sich im Kampf gegen vermeidbare Krankheiten keinen weiteren Rückschritt leisten könne. Die COVID-19-Pandemie führte zu dem größten Rückgang der Kinderimpfungen seit einer Generation, und die aktuellen Hilfskürzungen, die von den USA – ehemals der weltweit größte Geldgeber – angeführt werden, könnten zu einem ähnlichen Ergebnis führen.

Gavi, die Impfallianz, plant, im Juni eine neue Finanzierungsrunde zu starten und strebt an, 9 Milliarden US-Dollar für ihre Arbeit von 2026 bis 2030 zu sammeln. Sania Nishtar, die Geschäftsführerin von Gavi, erklärte, dass es möglich sei, den Anstieg von Infektionskrankheiten zu bekämpfen, jedoch nur, wenn die Gruppe vollständig finanziert werde.

Die Zahl der Masernfälle ist seit 2021 jährlich gestiegen, während Meningitis im letzten Jahr in Afrika zugenommen hat und auch die Fälle von Gelbfieber nach einem Rückgang im letzten Jahrzehnt wieder gestiegen sind. Ein internes Dokument der US-Regierung zeigte, dass die USA ihre Beiträge zu UNICEF und der WHO kürzen werden, was Teil eines umfassenderen Plans ist, die Auslandshilfe zu straffen und auf die „America First“-Politik auszurichten.

Letzte Woche teilte das US-Außenministerium mit, dass es Mark Lloyd, den stellvertretenden Administrator für globale Gesundheit, für den 28-köpfigen Vorstand von Gavi nominiert hat. Der US-Sitz war zuvor vakant. Sowohl das US-Außenministerium als auch Gavi lehnten es ab, sich dazu zu äußern, was dies für die US-Finanzierung bedeuten könnte.

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