MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Nach sieben Jahren des Wartens und 21 Jahren seit der Veröffentlichung von Gimp 2.0 ist die neue Version 3.0 der beliebten Open-Source-Bildbearbeitungssoftware endlich verfügbar. Diese Version bringt grundlegende Neuerungen mit sich, die sowohl für Entwickler als auch für Anwender von großem Interesse sind.

Die Veröffentlichung von Gimp 3.0 markiert einen bedeutenden Meilenstein in der Geschichte der Open-Source-Bildbearbeitung. Seit Jahrzehnten bietet Gimp eine freie Alternative zu proprietären Lösungen wie Photoshop, doch die Entwicklungsgeschwindigkeit war oft ein Thema. Nun, nach einer langen Wartezeit, bringt die neue Version zahlreiche Verbesserungen und neue Funktionen mit sich.

Eine der wichtigsten Neuerungen ist die Umstellung der grafischen Oberfläche auf das Toolkit GTK3. Diese Änderung ermöglicht eine bessere Skalierung auf hochauflösenden Bildschirmen, verbessert den Tablet-Support erheblich und bietet native Unterstützung für den X11-Nachfolger Wayland. Diese technischen Anpassungen sind entscheidend, um mit den aktuellen Anforderungen an moderne Software Schritt zu halten.

Ein weiterer wesentlicher Fortschritt ist die Einführung nichtdestruktiver Ebeneneffekte. Diese ermöglichen es, Effekte nachträglich zu ändern, ohne die Originalebene zu beeinträchtigen. Dies ist besonders für professionelle Anwender von Vorteil, die Flexibilität und Präzision in ihrer Arbeit benötigen. Auch das Farbmanagement wurde erweitert, um Farbräume jenseits von sRGB zu unterstützen, was die Grundlage für CMYK- oder LAB-Support legt.

Die neue Version bietet zudem eine verbesserte Verwaltung von Ebenen, einschließlich einer Mehrfachauswahl und einer Suchfunktion. Beim Einfügen von Inhalten wird automatisch eine neue Ebene erstellt, was den Workflow erheblich vereinfacht. Auch die Textbearbeitung wurde optimiert, indem nichtdestruktive Textumrisse eingeführt wurden.

Ein neuer Willkommensdialog ermöglicht es den Nutzern, viele Einstellungen schnell zu personalisieren, einschließlich der Wahl eines Dark-Modes. Zusätzlich wurde das Logo von Gimp aktualisiert, was auch das Icon betrifft. Die Unterstützung für zahlreiche zusätzliche Dateiformate, von ICNS-Icons unter macOS bis zu JPEG XL, erweitert die Einsatzmöglichkeiten der Software erheblich.

Obwohl der Wechsel zu GTK3 ein wichtiger Schritt ist, bleibt die Herausforderung bestehen, mit den neuesten Entwicklungen Schritt zu halten, da GTK4 bereits aktuell ist und GTK5 in Planung. Die Gimp-Entwickler stehen vor der Aufgabe, die Software weiter zu modernisieren, was angesichts der begrenzten Ressourcen eine Herausforderung darstellt.

Gimp 3.0 ist ab sofort für Linux, Windows und macOS verfügbar. Für Linux-Nutzer, die nicht auf die Aktualisierungszyklen ihrer Distributionen angewiesen sein wollen, steht ein Flatpak zur Verfügung, das von den Entwicklern selbst gewartet wird. Mit der Freigabe von Gimp 3.0 beginnt auch der nächste Entwicklungszyklus, der eine Verkürzung der Entwicklungszeiten und schnellere Veröffentlichungen zum Ziel hat.

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Gimp 3.0: Ein bedeutender Schritt für die Open-Source-Bildbearbeitung
Gimp 3.0: Ein bedeutender Schritt für die Open-Source-Bildbearbeitung (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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