FRANKFURT / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der deutsche Aktienmarkt steht unter Druck, da Gewinnmitnahmen den Dax und MDax belasten. Trotz eines starken Jahresbeginns zeigen sich Anleger vorsichtig angesichts bevorstehender wirtschaftlicher Unsicherheiten.

Der deutsche Aktienmarkt erlebte jüngst eine Phase der Gewinnmitnahmen, die den Dax um 1,57 Prozent auf 22.922 Punkte sinken ließen. Diese Entwicklung spiegelt die Unsicherheit wider, die derzeit den Markt prägt. Besonders betroffen waren Unternehmen wie Rheinmetall und Lanxess, die deutliche Verluste hinnehmen mussten. Im Gegensatz dazu konnte SAP leichte Zuwächse verzeichnen, was auf positive Analystenbewertungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz zurückzuführen ist.

Die jüngsten Kursrückgänge sind vor allem auf die Erwartung des großen Verfallstages an den Terminbörsen zurückzuführen. Anleger nutzten die Gelegenheit, um Gewinne zu realisieren, die sich aus den hohen Kursen der vergangenen Monate ergeben hatten. Trotz eines beeindruckenden Anstiegs von bis zu 18 Prozent im laufenden Jahr fehlt es derzeit an weiterer Kaufbereitschaft. Der MDax verzeichnete sogar einen noch stärkeren Rückgang von 2,30 Prozent.

Auch der EuroStoxx 50, der Leitindex der Eurozone, musste ein Minus von mehr als einem Prozent hinnehmen. In den USA setzte sich die Erholung, die durch Zinssignale der Fed ausgelöst wurde, nicht fort. Die leicht positiven Zinsperspektiven der Fed, die auf zwei kleine Zinsschritte in diesem Jahr hindeuten, fanden in Deutschland keinen Anklang. Stattdessen rücken die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump und deren mögliche Auswirkungen auf die Zinspolitik wieder in den Fokus.

Analysten wie Christian Henke vom Broker IG und Christian Reicherter von der DZ Bank verweisen auf zahlreiche Unsicherheitsfaktoren, die eine vorsichtige Haltung der Währungshüter erfordern. Pimco-Ökonomin Tiffany Wilding spricht von einem Balanceakt zwischen steigender Inflation und der Gefahr einer Rezession in den USA. Diese Unsicherheiten belasten insbesondere den Rüstungssektor, wo Rheinmetall signifikante Verluste hinnehmen musste.

Im Bankensektor verloren Titel wie die Deutsche Bank und die Commerzbank bis zu vier Prozent, obwohl sie in diesem Jahr bisher zu den performantesten Dax-Werten zählten. Ein Lichtblick im Dax war SAP, das von positiven Analystenbewertungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz profitierte. Im Energiesektor legte RWE solide Jahreszahlen vor, doch deren vorsichtiger Ausblick führte zu einem Kursrückgang von 3,4 Prozent.

Auch der MDax verzeichnete Rückgänge: RTL fiel um vier Prozent, was Analystin Annick Maas trotz starker Streaming-Umsätze auf anhaltende Schwächen in der Produktionssparte zurückführte. Lanxess führte mit einem Rückgang von sieben Prozent den MDax an, was auf enttäuschende Zukunftsaussichten und mangelnden Geschäftsschwung im ersten Quartal zurückzuführen ist.

Im SDax zog SGL mit einem drastischen Einbruch um 15 Prozent die Aufmerksamkeit auf sich, ausgelöst durch eine verhaltene Prognose. Die Aktien fielen unter ihre 21-Tage-Linie. Deutz notierte ebenfalls mit einem Rückgang von 13 Prozent, da sich die Erwartungen an das aufstrebende Rüstungsgeschäft nicht erfüllten und das Wachstumspotenzial ins Stocken geriet.

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Gewinnmitnahmen belasten den deutschen Aktienmarkt: Dax und MDax unter Druck
Gewinnmitnahmen belasten den deutschen Aktienmarkt: Dax und MDax unter Druck (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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