MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Verpackungs- und Medizintechnikkonzern Gerresheimer meldet beeindruckende Zahlen für das erste Quartal 2024. Doch ein genauerer Blick offenbart, dass das Wachstum vor allem durch die Übernahme von Bormioli Pharma zustande kommt, während das organische Geschäft rückläufig ist.
Gerresheimer, ein führender Anbieter in der Verpackungs- und Medizintechnikbranche, hat kürzlich seine Quartalszahlen veröffentlicht, die auf den ersten Blick beeindruckend erscheinen. Mit einem Umsatz von 520,1 Millionen Euro und einem Anstieg von 11,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr scheint das Unternehmen auf Wachstumskurs zu sein. Doch bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass dieses Wachstum hauptsächlich auf die Übernahme von Bormioli Pharma zurückzuführen ist, einem italienischen Anbieter von Primärverpackungen für Arzneimittel.
Ohne den Effekt dieser Übernahme wäre der Umsatz im Kerngeschäft um 6,5 Prozent gesunken. Diese Entwicklung wirft Fragen über die Nachhaltigkeit des Wachstums auf, da das organische Geschäft mit Spritzen, Ampullen und Injektionssystemen schwächer als erwartet abschneidet. Das Unternehmen führt dies unter anderem auf Verschiebungen bei Kundenabrufen zurück, doch solche Erklärungen überzeugen die Anleger nicht vollständig.
Die Übernahme von Bormioli im Jahr 2024 war ein strategisch sinnvoller Schritt für Gerresheimer, um seine Marktposition in Europa zu stärken und sich breiter aufzustellen. Die Integration verläuft reibungslos und liefert kurzfristig die gewünschten Ergebnisse: mehr Umsatz, bessere Margen und einen stabileren Geschäftsverlauf. Dennoch bleibt die Frage, ob das Unternehmen ohne weitere Zukäufe wachsen kann.
Analysten und Investoren beobachten Gerresheimer seit Ende 2023 besonders kritisch. Der Markt für medizinische Verpackungen gilt als relativ konjunkturresistent, was das Interesse von Finanzinvestoren weckt. Gleichzeitig wird die geringe Transparenz und die schwankende operative Leistung des Unternehmens kritisiert. Die operative Marge liegt mit 17,6 Prozent zwar solide, aber deutlich unter dem Zielwert von 22 Prozent, den das Management für das laufende Jahr ausgegeben hat.
Für das Gesamtjahr erwartet Gerresheimer ein Umsatzwachstum zwischen drei und fünf Prozent und eine Steigerung der operativen Marge auf rund 22 Prozent. Diese Ziele erscheinen jedoch ehrgeizig, insbesondere angesichts des organischen Rückgangs zu Jahresbeginn. Die Margen geraten unter Druck, da Kunden zunehmend auf günstigere Standardlösungen setzen und die Konkurrenz aus Asien in einigen Bereichen deutlich billiger ist.
Die Frage bleibt, ob Gerresheimer den Sprung aus der Nische schaffen kann – vom soliden Komponentenhersteller hin zum skalierbaren Systemanbieter mit Innovationskraft. Bisher kamen Wachstumsimpulse vor allem über externe Käufe. Doch ein nachhaltiger Turnaround braucht mehr als Übernahmen. Der Kapitalmarkt erwartet, dass sich die Integration von Bormioli nicht nur in Zahlen, sondern auch in Kultur und Innovation niederschlägt.
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