NEW YORK / LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Ölpreise haben am Donnerstag einen deutlichen Anstieg verzeichnet, was auf eine Kombination aus geopolitischen Spannungen und wirtschaftlichen Unsicherheiten zurückzuführen ist.
Die jüngste Entwicklung auf dem Ölmarkt zeigt, wie empfindlich die Preise auf geopolitische Spannungen reagieren können. Am Donnerstag stieg der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai auf 71,85 US-Dollar, was einem Anstieg von 1,06 Dollar im Vergleich zum Vortag entspricht. Auch der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI mit Lieferung im April erhöhte sich um 1,04 Dollar auf 68,20 Dollar.
Die Unsicherheit in der Weltpolitik spielt eine zentrale Rolle bei diesen Preisbewegungen. Israel hat eine erneute Bodenoffensive im Gazastreifen gestartet, um den Druck auf die islamistische Hamas zu erhöhen. Die israelische Armee kündigte an, die Angriffe auf Hamas-Mitglieder und deren Infrastruktur im gesamten Küstengebiet fortzusetzen. Gleichzeitig drohte US-Präsident Donald Trump dem Iran mit Gegenschlägen, falls die Huthi-Miliz im Jemen ihre Angriffe fortsetzt, was die Spannungen in der Region weiter anheizt.
Während die geopolitischen Faktoren die Ölpreise stützen, werden sie durch die eingetrübten Wachstumsaussichten für die Weltwirtschaft gedämpft. Insbesondere die Zollpolitik von US-Präsident Trump belastet die Konjunkturaussichten. Die US-Notenbank Fed hat ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum in den USA gesenkt, was die Märkte zusätzlich verunsichert. Die Entscheidung der Fed, die Leitzinsen unverändert zu lassen, hatte hingegen kaum Einfluss auf die Ölpreise.
Experten wie Giovanni Staunovo, Rohstoffanalyst bei der UBS, erwarten, dass die Nachrichten über US-Zölle die Ölpreise volatil halten werden. Dennoch bleibt die UBS bei einem moderat zuversichtlichen Ausblick für die Rohölpreise. Diese Einschätzung spiegelt die komplexe Wechselwirkung zwischen geopolitischen Risiken und wirtschaftlichen Fundamentaldaten wider.
Die aktuelle Situation verdeutlicht, wie stark die Ölpreise von externen Faktoren beeinflusst werden können. Während geopolitische Spannungen kurzfristig zu Preisanstiegen führen können, bleiben die langfristigen Aussichten von den globalen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen abhängig. Die Marktteilnehmer werden die Entwicklungen in den Konfliktregionen sowie die wirtschaftspolitischen Entscheidungen der großen Volkswirtschaften genau beobachten, um ihre Strategien entsprechend anzupassen.
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