MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Neue Forschungen zeigen, dass nicht nur Zucker, sondern auch stärkehaltige Lebensmittel wie Kartoffeln und Toast das Risiko für Karies und Zahnfleischerkrankungen erhöhen können. Dies hängt von der Anzahl der AMY1-Genkopien ab, die eine Person besitzt.

Die neuesten Erkenntnisse aus der Forschung legen nahe, dass die genetische Ausstattung eines Menschen, insbesondere die Anzahl der AMY1-Genkopien, einen erheblichen Einfluss auf die Mundgesundheit haben kann. Das AMY1-Gen ist für die Produktion von Speichelamylase verantwortlich, einem Enzym, das Stärke im Mund abbaut. Diese Entdeckung könnte die Art und Weise verändern, wie wir über die Risiken von stärkehaltigen Lebensmitteln für unsere Zähne denken.

Angela Poole, eine führende Forscherin auf diesem Gebiet, hebt hervor, dass die Anzahl der AMY1-Genkopien bestimmt, wie effektiv Stärke im Mund abgebaut wird. Menschen mit einer höheren Anzahl dieser Genkopien können Stärke effizienter abbauen, was jedoch auch das Wachstum von Bakterien fördern kann, die mit Karies und Zahnfleischerkrankungen in Verbindung stehen.

In einer Studie mit 31 Erwachsenen wurde untersucht, wie sich die bakterielle Zusammensetzung im Mund verändert, wenn Stärke zu den Speichelproben hinzugefügt wird. Die Ergebnisse zeigten, dass bei Personen mit vielen AMY1-Genkopien die Anteile bestimmter Bakterien wie Atopobium und Veillonella abnahmen, während Streptococcus zunahm. Diese Bakterien sind alle mit Zahnproblemen assoziiert.

Die Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass stärkehaltige Lebensmittel nicht vollständig aus der Ernährung gestrichen werden sollten, da sie wichtige Nährstoffe liefern. Dennoch könnte eine personalisierte Zahnmedizin, die auf genetischen Informationen basiert, in Zukunft helfen, individuelle Risiken besser zu managen.

Die Auswirkungen von schlechter Mundgesundheit gehen über Zahnprobleme hinaus und können ernsthafte gesundheitliche Folgen haben, darunter Herzkrankheiten und Diabetes. Experten vermuten, dass Bakterien aus dem Mund in den Blutkreislauf gelangen und dort Entzündungen auslösen können, die den gesamten Körper betreffen.

Diese neuen Erkenntnisse könnten den Weg für maßgeschneiderte Empfehlungen in der Zahnpflege ebnen, die auf der genetischen Ausstattung eines Individuums basieren. Dies könnte nicht nur die Mundgesundheit verbessern, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden steigern.

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Genetische Faktoren beeinflussen Kariesrisiko durch stärkehaltige Lebensmittel
Genetische Faktoren beeinflussen Kariesrisiko durch stärkehaltige Lebensmittel (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)


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