DETROIT / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – General Motors steht vor einer doppelten Herausforderung: Einerseits muss der Automobilriese rund 132.000 Trucks zurückrufen, andererseits plant er eine strategische Neuausrichtung hin zur Elektromobilität.
General Motors (GM), einer der führenden Automobilhersteller der USA, sieht sich derzeit mit einem bedeutenden Rückruf konfrontiert. Rund 132.000 Trucks der Modelle Chevrolet Silverado HD und GMC Sierra HD sind betroffen. Der Grund: Probleme mit den elektrisch zu entriegelnden Heckklappen, die sich unerwartet öffnen könnten. Diese Maßnahme wurde von der US-amerikanischen Verkehrs- und Sicherheitsbehörde NHTSA initiiert, nachdem potenzielle Sicherheitsrisiken durch Wassereintritt und daraus resultierende Kurzschlüsse im elektronischen Öffnungsmechanismus festgestellt wurden.
Die betroffenen Fahrzeuge stammen aus dem Modelljahr 2024 und umfassen die Varianten 2500 und 3500 der genannten Modelle. Die NHTSA hat den Fahrzeugbesitzern geraten, die Heckklappen vor jeder Fahrt sorgfältig zu überprüfen, um sicherzustellen, dass sie fest verschlossen sind. GM arbeitet intensiv an einer Lösung und plant, die äußeren Touchpad-Schalter kostenfrei zu ersetzen, um die Sicherheit der Fahrzeuge zu gewährleisten.
Parallel zu diesen Herausforderungen hat GM angekündigt, die Produktion des Cadillac XT4 SUV im Januar 2025 einzustellen. Diese Entscheidung steht im Einklang mit der strategischen Neuausrichtung des Unternehmens hin zur Elektromobilität. GM investiert 390 Millionen US-Dollar in das Werk in Fairfax, Kansas, um dort die nächste Generation des Chevrolet Bolt EV zu produzieren. Diese Investition unterstreicht das Engagement des Unternehmens, sich auf die Entwicklung und Produktion von Elektrofahrzeugen zu konzentrieren.
Die Umstellung auf Elektromobilität bringt jedoch auch finanzielle Herausforderungen mit sich. GM plant, weltweit etwa 1.000 Stellen abzubauen, um die finanziellen Belastungen in der Elektrofahrzeug-Sparte zu bewältigen. Ziel ist es, die Verluste in diesem Bereich bis 2025 um 2 bis 4 Milliarden US-Dollar zu senken. Diese Maßnahmen sind Teil einer umfassenden Strategie, die darauf abzielt, die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens in einem sich schnell verändernden Markt zu sichern.
Bereits im letzten Monat hatte GM eine Rückrufaktion von 461.839 Fahrzeugen durchgeführt, die aufgrund eines Defekts am Getriebesteuerventil notwendig wurde. Dieser Defekt konnte dazu führen, dass die Hinterräder blockieren, was ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellte. Betroffen waren unter anderem Modelle der Jahre 2020 bis 2022 von Chevrolet Silverado und GMC Sierra sowie die SUVs Cadillac Escalade, Chevrolet Tahoe und GMC Yukon aus dem Jahr 2021.
Die aktuellen Entwicklungen bei GM spiegeln die Herausforderungen wider, denen sich traditionelle Automobilhersteller in der Übergangsphase zur Elektromobilität gegenübersehen. Während die Umstellung auf Elektrofahrzeuge als notwendiger Schritt zur Reduzierung der CO2-Emissionen gilt, erfordert sie erhebliche Investitionen und Umstrukturierungen innerhalb der Unternehmen. GM’s strategische Entscheidungen könnten als Vorbild für andere Hersteller dienen, die ähnliche Herausforderungen meistern müssen.
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