MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Immer mehr Angehörige der Generation X zieht es in den Süden der USA, um sich dort auf den Ruhestand vorzubereiten. Doch nicht alles ist so günstig, wie es scheint.
Die Generation X, jene zwischen 1965 und 1980 Geborenen, zieht es zunehmend in die südlichen Bundesstaaten der USA. Florida, Texas, Georgia und Tennessee sind besonders beliebte Ziele. Die Gründe dafür sind vielfältig: Günstiger Wohnraum, niedrigere Lebenshaltungskosten und ein angenehmes Klima locken viele in diese Regionen. Doch die Realität vor Ort ist oft komplexer, als es auf den ersten Blick scheint.
Ein Beispiel ist Matt Hickman, der 2020 mit seiner Familie von Colorado nach Orlando zog. Die Aussicht, ein Haus zu einem erschwinglichen Preis zu erwerben und es bis zur Rente fast abbezahlt zu haben, war verlockend. Doch die hohen Versicherungsprämien und steigenden Nebenkosten trübten bald die anfängliche Euphorie. Letztlich zog es die Familie weiter nach Atlanta, wo sie eine jüngere Gemeinschaft und geringere Kosten fanden.
Viele Gen Xers berichten von ähnlichen Erfahrungen. Während die Lebenshaltungskosten in einigen Bereichen tatsächlich niedriger sind, können andere Ausgaben, wie Versicherungen und Versorgungsleistungen, überraschend hoch ausfallen. Randy Foster, ein Musikpromoter, zog von Seattle nach Florida und konnte seine Mietkosten erheblich senken. Dennoch stiegen seine Stromkosten um 50 Prozent, was die Einsparungen teilweise wieder aufhob.
Ein weiterer Anreiz für den Umzug in den Süden sind die steuerlichen Vorteile. Staaten wie Texas, die keine Einkommenssteuer erheben, sind besonders attraktiv. Tracy Rockney, die aus Illinois nach Texas zog, schätzte die niedrigeren Steuern und besseren Bildungsmöglichkeiten für ihre Tochter. Doch auch hier gibt es versteckte Kosten, wie hohe Wasserrechnungen und teure Landschaftspflege.
Einige Gen Xers nutzen die Möglichkeit des Remote-Arbeitens, um in ländlichere und ruhigere Gegenden zu ziehen, ohne ihre Karriere aufgeben zu müssen. Elisa Suetake und ihr Mann verließen das hektische Silicon Valley und zogen nach Maui, wo sie ein größeres Anwesen zu einem erschwinglichen Preis fanden. Sie planen, das Anwesen zu renovieren und teilweise zu vermieten, während sie weiterhin freiberuflich arbeiten.
Die Entscheidung, in den Süden zu ziehen, ist für viele Gen Xers eine strategische Überlegung, um sich auf den Ruhestand vorzubereiten. Doch es ist wichtig, alle Kosten und Lebensumstände sorgfältig abzuwägen, um nicht von unerwarteten Ausgaben überrascht zu werden. Trotz der Herausforderungen bleibt der Süden für viele ein attraktives Ziel, um den Lebensabend in einem angenehmen Klima und mit finanzieller Sicherheit zu verbringen.
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