MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die zunehmende Menge an Weltraumschrott stellt eine wachsende Gefahr für die Erde dar. Immer mehr Objekte, die in den niedrigen Erdorbit geschossen wurden, kehren unkontrolliert zurück und bedrohen sowohl Menschen als auch Infrastruktur.

Die unkontrollierte Rückkehr von Weltraumschrott zur Erde ist ein wachsendes Problem, das dringend angegangen werden muss. In Kenia und Uganda wurden kürzlich Vorfälle gemeldet, bei denen Teile von Satelliten und Raketenstufen ohne Vorwarnung auf die Erde stürzten. Diese Ereignisse sind keine Einzelfälle, sondern Teil eines globalen Trends, der von Texas bis Saudi-Arabien reicht.

Mit der rasanten Zunahme kommerzieller Raumfahrtprojekte werden jährlich tausende Satelliten in den niedrigen Erdorbit geschossen. Viele dieser Objekte werden nicht kontrolliert zurückgeführt, sondern sich selbst überlassen, was zu unvorhersehbaren Abstürzen führen kann. Besonders gefährlich sind dabei Teile aus Titan und hitzebeständigen Legierungen, die den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre überstehen und mit hoher Geschwindigkeit auf die Erdoberfläche treffen.

Die Risiken sind vielfältig: Neben der Gefahr für Menschen am Boden besteht auch die Möglichkeit, dass herabfallende Trümmerteile Flugzeuge treffen. Derzeit gibt es keine globalen Protokolle, um Piloten oder Fluggesellschaften vor herannahendem Weltraumschrott zu warnen. In den USA wurde 2022 der Luftraum kurzzeitig gesperrt, als ein unkontrollierter Raketenkörper zurückkehrte.

Ein weiteres, oft übersehenes Risiko ist das sogenannte Kessler-Syndrom. Dieses Szenario beschreibt eine Kettenreaktion, bei der die Dichte von Objekten im Orbit so hoch wird, dass Kollisionen immer mehr Trümmer erzeugen, was zu weiteren Kollisionen führt. Diese Entwicklung könnte bestimmte Orbitalregionen unbrauchbar machen und die Raumfahrt erheblich behindern.

Die Europäische Weltraumorganisation schätzt, dass derzeit über 36.000 Objekte größer als 10 cm im Orbit verfolgt werden, während mehr als eine Million Objekte zwischen 1 cm und 10 cm die Erde umkreisen. Selbst kleinste Fragmente können aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeit erheblichen Schaden anrichten.

Um die langfristige Nutzung des Weltraums zu sichern, sind dringend Maßnahmen zur Verkehrslenkung und Kollisionsvermeidung erforderlich. Die zunehmende Lichtverschmutzung durch reflektierende Satelliten und verglühende Trümmer erschwert zudem die Arbeit bodengestützter Observatorien. Die Raumfahrtindustrie steht vor der Herausforderung, nachhaltige Lösungen zu entwickeln, um die Sicherheit im Orbit zu gewährleisten.

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Gefahr aus dem All: Wie Weltraumschrott zur Bedrohung wird
Gefahr aus dem All: Wie Weltraumschrott zur Bedrohung wird (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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