MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In der Welt der Cybersicherheit gibt es eine neue Bedrohung, die sich gegen die Go-Entwicklungsumgebung richtet. Forscher haben eine Kampagne aufgedeckt, die darauf abzielt, schädliche Software über gefälschte Go-Module auf Linux- und macOS-Systemen zu installieren.
Eine neue Bedrohung hat die Go-Entwicklungsumgebung ins Visier genommen. Cybersecurity-Experten warnen vor einer laufenden Kampagne, bei der typosquattierte Module eingesetzt werden, um Malware auf Linux- und macOS-Systemen zu verbreiten. Diese Module, die sich als weit verbreitete Go-Bibliotheken ausgeben, sind darauf ausgelegt, Loader-Malware zu installieren. Besonders beunruhigend ist, dass eines der Module, github[.]com/shallowmulti/hypert, gezielt Entwickler im Finanzsektor anzugreifen scheint.
Die Bedrohung geht von einem koordinierten Akteur aus, der mindestens sieben solcher Pakete veröffentlicht hat. Diese Pakete teilen sich wiederholt bösartige Dateinamen und verwenden konsistente Verschleierungstechniken, was auf eine gut organisierte Bedrohung hinweist. Trotz ihrer Gefährlichkeit sind alle Pakete weiterhin im offiziellen Paket-Repository verfügbar, während die zugehörigen GitHub-Repositories, mit Ausnahme von github[.]com/ornatedoctrin/layout, nicht mehr zugänglich sind.
Die gefälschten Pakete enthalten Code, der eine Remote-Code-Ausführung ermöglicht. Dies wird durch das Ausführen eines verschleierten Shell-Befehls erreicht, der ein Skript von einem entfernten Server abruft und ausführt. Um einer Entdeckung zu entgehen, wird das Skript erst nach einer Stunde abgerufen. Ziel des Angriffs ist es, eine ausführbare Datei zu installieren und auszuführen, die potenziell Daten oder Anmeldedaten stehlen kann.
Diese Entdeckung folgt auf eine frühere Offenlegung eines Software-Supply-Chain-Angriffs, der ebenfalls die Go-Umgebung betraf. Dabei wurde ein bösartiges Paket entdeckt, das dem Angreifer Fernzugriff auf infizierte Systeme gewähren konnte. Die wiederholte Verwendung identischer Dateinamen, array-basierter Zeichenfolgenverschleierung und verzögerter Ausführungstaktiken deutet stark auf einen koordinierten Gegner hin, der plant, langfristig zu bestehen und sich anzupassen.
Die Entdeckung mehrerer bösartiger Hypert- und Layout-Pakete sowie mehrerer Fallback-Domains weist auf eine Infrastruktur hin, die auf Langlebigkeit ausgelegt ist. Dies ermöglicht es dem Bedrohungsakteur, sich jederzeit anzupassen, wenn eine Domain oder ein Repository auf die schwarze Liste gesetzt oder entfernt wird. Die Bedrohung zeigt, wie wichtig es ist, die Sicherheit in der Softwareentwicklung ernst zu nehmen und kontinuierlich zu überwachen.
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