CAMBRIDGE / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Gary Gensler, der ehemalige Vorsitzende der US-Börsenaufsicht SEC, ist an das Massachusetts Institute of Technology (MIT) zurückgekehrt, um dort als Professor zu lehren und zu forschen. Sein Fokus liegt auf der Anwendung von Künstlicher Intelligenz im Finanzwesen, FinTech und regulatorischen Fragen. Gensler wird zudem das FinTech AI @CSAIL-Projekt mit leiten, eine Zusammenarbeit zwischen MIT und der Privatwirtschaft zur Erforschung von KI-Technologien.
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Gary Gensler, der ehemalige Vorsitzende der US-amerikanischen Börsenaufsicht SEC, hat seine akademische Karriere am Massachusetts Institute of Technology (MIT) wieder aufgenommen. Dort wird er sich auf die Erforschung und Lehre von Künstlicher Intelligenz im Finanzwesen, FinTech und regulatorischen Fragen konzentrieren. Diese Rückkehr markiert einen bedeutenden Schritt in seiner Karriere, nachdem er von 2018 bis 2021 bereits am MIT tätig war, bevor er von der Biden-Administration zum SEC-Vorsitzenden ernannt wurde.
Während seiner vorherigen Tätigkeit am MIT lehrte Gensler unter anderem den Kurs “Blockchain und Geld”, in dem er sich positiv über Kryptowährungen äußerte. Er erklärte, dass die Mehrheit der Kryptowährungen nicht als Wertpapiere einzustufen sei, was im Widerspruch zu seiner späteren Haltung als SEC-Vorsitzender steht. Diese Diskrepanz führte zu Kritik aus der Krypto-Community, die ihm Doppelmoral vorwarf.
In seiner Rolle als SEC-Vorsitzender verfolgte Gensler eine strenge Regulierungspolitik gegenüber Kryptowährungen. Er argumentierte, dass viele dieser digitalen Vermögenswerte unregistrierte Wertpapiere seien, und leitete zahlreiche Durchsetzungsmaßnahmen gegen die Kryptoindustrie ein. Diese Haltung führte zu Spannungen zwischen der SEC und der Krypto-Community, die auf eine klarere regulatorische Rahmenbedingungen hoffte.
Interessanterweise hatte Gensler während seiner Vorlesungen am MIT die Technologie von Algorand gelobt und deren Fähigkeit hervorgehoben, komplexe Smart-Contract-Operationen zu unterstützen. Unter seiner Leitung stufte die SEC jedoch Algorands nativen Token ALGO in mehreren Fällen als unregistriertes Wertpapier ein, was zu rechtlichen Auseinandersetzungen führte, unter anderem im Fall gegen Binance.
Die Rückkehr von Gensler an das MIT wird von vielen als Chance gesehen, die regulatorischen Herausforderungen im Bereich der digitalen Vermögenswerte aus einer akademischen Perspektive zu beleuchten. Die Zusammenarbeit mit dem FinTech AI @CSAIL-Projekt könnte neue Impulse für die Integration von KI-Technologien in die Finanzwelt geben und gleichzeitig die regulatorischen Rahmenbedingungen weiterentwickeln.
Die Kryptoindustrie begrüßte Genslers Abgang von der SEC als Möglichkeit für eine Verbesserung des regulatorischen Klimas in den USA. Viele Unternehmen reichten in Erwartung eines Führungswechsels bei der SEC eine Welle von Anträgen für Krypto-ETFs ein, darunter auch Fonds für Memecoins. Diese Entwicklungen könnten auf eine zukünftige Lockerung der Regulierung und eine klarere Definition digitaler Vermögenswerte hindeuten.
Die Rückkehr von Gary Gensler an das MIT bietet eine spannende Gelegenheit, die Schnittstelle zwischen Technologie und Regulierung weiter zu erforschen. Seine Erfahrungen als Regulierer und Akademiker könnten wertvolle Einblicke in die zukünftige Entwicklung der Finanztechnologie und deren regulatorische Herausforderungen bieten.
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