TOKIO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die japanische Automobilindustrie steht möglicherweise vor einer bedeutenden Umwälzung, da Honda und Nissan eine Fusion in Betracht ziehen, die das Kräfteverhältnis in der Branche nachhaltig verändern könnte.
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Die Nachricht über eine mögliche Fusion zwischen Honda und Nissan hat in der Automobilbranche für Aufsehen gesorgt. Diese Fusion könnte nicht nur die japanische Autoindustrie umgestalten, sondern auch einen ernstzunehmenden Konkurrenten für den Branchenprimus Toyota schaffen. Beide Unternehmen haben ihr Interesse an einer engeren Zusammenarbeit bekundet, was die Aktienkurse beider Unternehmen in die Höhe schnellen ließ.
Die Gespräche über eine Fusion zwischen Honda Motor und Nissan Motor, die von der japanischen Zeitung Nikkei berichtet wurden, könnten zu einem neuen Giganten in der Branche führen. Eine mögliche Einbindung von Mitsubishi Motors in diesen Prozess würde die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Toyota weiter stärken. Diese Entwicklung könnte die japanische Autoindustrie in zwei Lager aufteilen und Honda sowie Nissan erweiterte Ressourcen zur Verfügung stellen, um im Wettbewerb mit größeren Mitbewerbern bestehen zu können.
Interessanterweise haben beide Unternehmen in der Vergangenheit von ihren traditionellen globalen Partnerschaften Abstand genommen. Nissan hat sich von Renault und Honda von General Motors zurückgezogen. Die jüngsten Kooperationen zwischen Honda und Nissan im Bereich der Elektrofahrzeug-Batterien und Software markieren einen weiteren Schritt in Richtung einer engeren Zusammenarbeit, die möglicherweise in einer Kapitalbeteiligung gipfelt.
Obwohl es keine offizielle Bestätigung der Fusionsgerüchte gibt, haben beide Unternehmen erklärt, dass sie weiterhin an einer verstärkten Zusammenarbeit interessiert seien. Diese Ankündigungen haben die Aktien von Honda und Nissan auf dem US-Markt signifikant ansteigen lassen, wobei Nissans Papiere um 8,1 % und die von Honda um 1,4 % zulegten.
Eine Fusion könnte den Autobauern ermöglichen, im Bereich der Elektrofahrzeuge mit prominenten Wettbewerbern wie Tesla und chinesischen Herstellern gleichzuziehen. Auch im Heimatmarkt würde dies die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber dem Platzhirsch Toyota erhöhen, das bereits Anteile an Subaru, Suzuki und Mazda erworben hat. Insgesamt verkauften Honda, Nissan und Mitsubishi im ersten Halbjahr weltweit rund 4 Millionen Fahrzeuge, während Toyota alleine 5,2 Millionen Einheiten absetzen konnte.
Honda kämpft schon länger darum, mit den kapitalstärkeren Konkurrenten bei Investitionen in neue Technologien mitzuhalten. Die Bemühungen, sich vermehrt auf Hybridfahrzeuge zu fokussieren, gehen einher mit milliardenschweren Investitionen in die vollelektrische Automobilproduktion. Die ehemals enge Partnerschaft mit GM hat sich indes zunehmend gelockert, insbesondere nachdem die Zusammenarbeit im Bereich selbstfahrender Autos jüngst beendet wurde. Unterdessen hat sich GM verstärkt auf Kooperationen mit Hyundai Motor konzentriert.
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