MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Auf der Münchner Sicherheitskonferenz wurde eine tiefe Kluft zwischen den USA und der EU sichtbar, die das transatlantische Bündnis auf die Probe stellt.
Die Münchner Sicherheitskonferenz, ein bedeutendes Forum für internationale Sicherheitsfragen, wurde von einer unerwarteten Spannung zwischen den USA und der EU überschattet. US-Vizepräsident JD Vance nutzte seine Rede, um die europäische Politik zu kritisieren, was bei den europäischen Verbündeten auf Unverständnis stieß. Die Rede von Vance, die sich weniger mit der äußeren Sicherheit Europas und mehr mit internen politischen Angelegenheiten befasste, sorgte für Unruhe unter den Anwesenden.
Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier appellierte in seiner Eröffnungsrede an die USA, Entscheidungen über die Truppenpräsenz in Europa in Abstimmung mit den europäischen Partnern zu treffen. Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, betonte die Notwendigkeit, die Verteidigungsausgaben Europas zu erhöhen und die militärischen Fähigkeiten auszubauen. Sie unterstrich, dass ein starkes Europa auch im Interesse der USA sei.
Vance hingegen lenkte die Aufmerksamkeit auf die vermeintliche Bedrohung durch den Rückzug Europas von gemeinsamen Werten wie der Meinungsfreiheit. Er kritisierte die Annullierung der Präsidentschaftswahl in Rumänien und das Verbot von Anti-Abtreibungsprotesten in Großbritannien. Diese Aussagen führten zu scharfer Kritik seitens der europäischen Vertreter, die Vance vorwarfen, die demokratischen Verhältnisse in Europa mit autoritären Regimen zu vergleichen.
Die Rede von Vance verdeutlichte, dass die transatlantische Uneinigkeit nicht nur die Krisengebiete der Welt betrifft, sondern auch grundlegende Werte wie Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Diese Begriffe werden zunehmend von politischen Eliten neu interpretiert, was zu einer Spaltung innerhalb des Bündnisses führt. Experten wie Cathryn Clüver Ashbrook betonen, dass Europa seine Einflussmöglichkeiten neu überdenken muss, um die gemeinsamen Interessen mit den USA zu betonen.
Interessanterweise erhielt Europa unerwartete Unterstützung aus China. Der chinesische Außenminister Wang Yi betonte die Partnerschaft zwischen Europa und China und hob die Bedeutung Europas im multipolaren Weltgefüge hervor. Diese Entwicklung zeigt, dass die globale Machtstruktur vor massiven Umwälzungen steht und die Zukunft ungewiss ist.
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