WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die US-amerikanische Bundeshandelskommission (FTC) bereitet eine Klage gegen den Traktorriesen Deere vor, um gegen wettbewerbswidrige Praktiken bei der Reparatur von Landmaschinen vorzugehen.
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Die US-amerikanische Bundeshandelskommission (FTC) hat angekündigt, rechtliche Schritte gegen den Landmaschinenhersteller Deere zu prüfen. Im Zentrum der Vorwürfe stehen Praktiken, die unabhängige Werkstätten und Landwirte benachteiligen könnten, indem essenzielle Informationen und Diagnosewerkzeuge zurückgehalten werden. Diese Einschränkungen führen laut Kritikern zu höheren Reparaturkosten und erschweren die Wartung der Maschinen erheblich.
Obwohl Deere in den letzten Jahren Schritte unternommen hat, um die Selbstreparaturmöglichkeiten zu verbessern, bleiben Bedenken bestehen. Die FTC zeigt sich entschlossen, die Angelegenheit zeitnah zu klären, auch wenn noch keine endgültige Entscheidung über die Einreichung der Klage getroffen wurde. Deere selbst hat sich zu den Vorwürfen bisher nicht geäußert, betont jedoch die Bemühungen um mehr Transparenz und Zugang zu Reparaturwerkzeugen.
Die Diskussion um das “Recht auf Reparatur” ist nicht neu. Bereits 2021 hatte Präsident Joe Biden einen Erlass unterzeichnet, der die Rechte der Verbraucher in diesem Bereich stärken sollte. Unternehmen wie Microsoft und Apple haben daraufhin ihre Richtlinien gelockert, um den Zugang zu Reparaturinformationen zu erleichtern. Deere hingegen steht weiterhin in der Kritik, seine Produkte so zu gestalten, dass spezielle Software erforderlich ist, die nur bei Vertragshändlern erhältlich ist.
Ein weiterer Aspekt, der die Debatte anheizt, ist der technologische Wandel in der Reparaturbranche, der zu einem erheblichen Anstieg der Kosten geführt hat. Zwischen Januar 2020 und Dezember des vergangenen Jahres sind die Reparaturkosten laut dem Bureau of Labor Statistics um fast die Hälfte gestiegen. Diese Entwicklung belastet insbesondere Landwirte, die auf kostengünstige und schnelle Reparaturen angewiesen sind, um ihre Betriebe effizient zu führen.
Die FTC ist seit 2021 in die Untersuchungen gegen Deere involviert. Öffentliche Äußerungen der FTC-Vorsitzenden Lina Khan deuten darauf hin, dass die Behörde illegale Reparatureinschränkungen ins Visier genommen hat. Die jüngste Vereinbarung von Deere mit der American Farm Bureau Federation im Januar 2023, die mehr Transparenz und Zugang zu Reparaturwerkzeugen verspricht, wird von vielen als unzureichend angesehen.
Die kommenden Monate könnten entscheidend dafür sein, wie sich die rechtlichen Rahmenbedingungen für Reparaturen in der Landwirtschaft entwickeln. Sollte die FTC tatsächlich Klage einreichen, könnte dies weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Branche haben und möglicherweise andere Hersteller dazu bewegen, ihre Reparaturpraktiken zu überdenken.
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