MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Forscher nutzen Künstliche Intelligenz für bahnbrechende Fortschritte in der Früherkennung und Behandlung der Alzheimer-Krankheit.
Forschungsteams an der Universität von Kalifornien, San Francisco (UCSF), und der West Virginia University (WVU) haben unabhängig voneinander bedeutende Durchbrüche erzielt, die die Früherkennung der Alzheimer-Krankheit revolutionieren könnten. Diese Studien demonstrieren, wie Künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen genutzt werden können, um Alzheimer bis zu sieben Jahre vor dem Auftreten von Symptomen vorherzusagen, indem Patientenakten und metabolische Biomarker analysiert werden.
Die UCSF-Forscher, unter der Leitung von Dr. M. Sirota und Dr. A. Tang, entdeckten, dass hoher Cholesterinspiegel und bei Frauen Osteoporose die Bedingungen sind, die die Vorhersage von Alzheimer am meisten beeinflussen. Diese Erkenntnisse, veröffentlicht in Nature Aging, könnten die Diagnose und Behandlung der Alzheimer-Krankheit grundlegend verändern.
Parallel dazu identifizierten Forscher an der WVU diagnostische metabolische Biomarker, die die Entwicklung fortschrittlicher KI-Tools zur Früherkennung und Risikobewertung von Alzheimer ermöglichen. Kesheng Wang, der Hauptuntersuchende der Studie, betonte die Bedeutung von tiefen Lernmethoden, die durch die Analyse von Daten der Alzheimer’s Disease Neuroimaging Initiative eine hohe Vorhersagegenauigkeit erzielten.
Die Arbeit beider Forschungsgruppen unterstreicht das Potenzial der KI, Muster in klinischen Daten zu erkennen und große genetische Datenbanken zu durchsuchen, um die Treiber hinter dem Risiko zu bestimmen. Diese Ansätze öffnen neue Wege für die personalisierte Medizin, indem sie die Alzheimer-Krankheit Jahre im Voraus vorhersagen und personalisierte Behandlungsstrategien ermöglichen.
Trotz dieser vielversprechenden Fortschritte gibt es weiterhin Diskussionen über die Definition und Diagnose der Alzheimer-Krankheit. Die Erweiterung der Definition von Alzheimer, um Personen einzuschließen, die positiv auf bestimmte Proteine testen, auch ohne Gedächtnisbeschwerden, hat Kritik hervorgerufen. Es ist daher entscheidend, die Forschung und den Dialog in diesem Bereich fortzusetzen, um sicherzustellen, dass unser Verständnis und Ansatz zur Diagnose und Behandlung der Alzheimer-Krankheit sowohl effektiv als auch ethisch sind.
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