Frühe mütterliche Zuwendung prägt Persönlichkeitsentwicklung

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Bedeutung der frühen mütterlichen Zuwendung für die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern wird durch eine aktuelle Studie unterstrichen. Diese Forschung zeigt, dass die Wärme und Zuneigung, die Mütter ihren Kindern in den ersten Lebensjahren entgegenbringen, langfristige Auswirkungen auf deren Persönlichkeitsmerkmale haben können.

Die Rolle der mütterlichen Zuwendung in der frühen Kindheit ist entscheidend für die Entwicklung von Persönlichkeitsmerkmalen, die sich auf Bildung, Beruf und Gesundheit auswirken können. Eine umfassende Studie mit über 2.200 eineiigen Zwillingen hat gezeigt, dass mütterliche Wärme zwischen dem fünften und zehnten Lebensjahr zu höheren Werten in den Persönlichkeitsmerkmalen Offenheit, Gewissenhaftigkeit und Verträglichkeit im Alter von 18 Jahren führt. Diese Merkmale stehen in engem Zusammenhang mit langfristigem Erfolg und Wohlbefinden, was darauf hindeutet, dass selbst bescheidene Verbesserungen in der Erziehung weitreichende gesellschaftliche Vorteile haben könnten.

Die Forschung, die von der American Psychological Association veröffentlicht wurde, hebt hervor, dass die Entwicklung der Persönlichkeit durch ein komplexes Zusammenspiel von Genetik, Erziehung und Lebenserfahrungen geprägt wird. Die Studie verwendete eine Zwillingsdesign-Methode, um genetische und gemeinsame Umweltfaktoren zu kontrollieren. Dies ermöglichte es den Forschern, die spezifischen Auswirkungen der mütterlichen Zuwendung auf die Persönlichkeitsentwicklung zu isolieren.

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass mütterliche Wärme in der Kindheit mit einer erhöhten Offenheit, Gewissenhaftigkeit und Verträglichkeit im Erwachsenenalter verbunden ist. Diese Persönlichkeitsmerkmale sind starke Prädiktoren für wichtige Lebensereignisse, von akademischem und beruflichem Erfolg bis hin zu Gesundheit und Wohlbefinden. Jasmin Wertz, PhD, die Hauptautorin der Studie und Professorin für Psychologie an der University of Edinburgh, betont die Bedeutung positiver Erziehungsumfelder in der frühen Kindheit.

Interessanterweise fanden die Forscher keine dauerhaften Zusammenhänge zwischen mütterlicher Zuwendung und den Persönlichkeitsmerkmalen Extraversion oder Neurotizismus. Dies deutet darauf hin, dass andere Umwelt- oder genetische Faktoren, wie zum Beispiel Beziehungen zu Gleichaltrigen oder spätere Interventionen, für diese Merkmale im Erwachsenenalter einflussreicher sein könnten.

Die Studie unterstreicht die Bedeutung der Berücksichtigung sowohl genetischer als auch umweltbedingter Faktoren bei der Gestaltung von Programmen zur Förderung positiver Persönlichkeitsmerkmale. Wertz glaubt, dass die Forschung wichtige praktische Überlegungen für politische Entscheidungsträger und Praktiker in den Bereichen Bildung, Familienwohlfahrt und psychische Gesundheit bietet.

Da Gewissenhaftigkeit den Erfolg in Schule und Beruf vorhersagen kann, könnten Interventionen zur Förderung einer liebevollen Erziehung dazu beitragen, die Bildungsergebnisse, die psychische Gesundheit und das soziale Wohlbefinden in größerem Maßstab zu verbessern. Es gibt viele bewährte Methoden zur Unterstützung von Eltern, wie zum Beispiel politische Maßnahmen zur Verbesserung der finanziellen Situation von Familien, der Zugang zu Behandlungen für Eltern mit psychischen Problemen und Erziehungsprogramme, die Eltern helfen, stärkere Beziehungen zu ihren Kindern aufzubauen.

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