PARIS / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Frankreich steht vor einer finanziellen Herausforderung, da die Kreditkosten des Landes steigen und politische Unsicherheiten die Investoren verunsichern. Die Regierung unter Premierminister Michel Barnier kämpft mit der Genehmigung des Haushalts, während das Defizit über sechs Prozent des BIP liegt.
- News von IT Boltwise® bei LinkedIn abonnieren!
- AI Morning Podcast bei Spotify / Amazon / Apple verfolgen!
- Neue Meldungen bequem per eMail via Newsletter erhalten!
- IT Boltwise® bei Facebook als Fan markieren!
- RSS-Feed 2.0 von IT Boltwise® abonnieren!
Frankreich sieht sich derzeit einem erheblichen Anstieg seiner Kreditkosten gegenüber, was die Finanzmärkte des Landes unter Druck setzt. Die politischen Unruhen und die wachsende Staatsverschuldung haben Investoren alarmiert, was sich in einem deutlichen Anstieg der Kreditkosten widerspiegelt. Die fünfjährigen Kreditkosten Frankreichs sind auf 2,7 Prozent gestiegen und übertreffen damit sogar die von Griechenland, die bei 2,5 Prozent liegen.
Diese Entwicklung hat auch Auswirkungen auf den Aktienmarkt, wo der französische Leitindex Cac 40 einen Rückgang von 1,2 Prozent verzeichnete. Die Unsicherheit unter Investoren führt zu einem Abverkauf französischer Vermögenswerte, da Bedenken über die politische Stabilität des Landes zunehmen. Der weit rechts orientierte Rassemblement National unter Marine Le Pen droht, die Regierung im Haushaltsstreit zu stürzen, was die Lage weiter verschärft.
Premierminister Michel Barnier steht vor der Herausforderung, Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen durchzusetzen, um die Verschuldung im nächsten Jahr auf fünf Prozent des BIP zu senken. Trotz dieser Bemühungen wird für dieses Jahr ein Haushaltsdefizit von über sechs Prozent des BIP erwartet. Die von Emmanuel Macron initiierte vorgezogene Wahl zur Stärkung seiner Autorität scheiterte, sodass Barnier nun eine Minderheitsregierung führt, die besonders anfällig für politische Aufstände ist.
Der Anstieg der Kreditkosten übt zusätzlichen Druck auf die französischen Finanzen aus, mit einer prognostizierten Erhöhung der Staatsschulden von etwas über 110 Prozent auf 113,8 Prozent des BIP bis zum nächsten Jahr. Loredana Maria Federico, Ökonomin bei UniCredit, warnt vor der Gefahr, dass Erschütterungen auf den Anleihemärkten auf die gesamte Wirtschaft übergreifen könnten, insbesondere wenn die Regierung einem Misstrauensvotum gegenübersteht.
Zusätzlich zu den internen Herausforderungen wächst die Sorge der Investoren angesichts von Donald Trumps angedrohten Zöllen auf Europa. Analysten von Barclays prognostizieren, dass Europa einer der Hauptverlierer der „America First“-Politik sein wird, was erneut zu Kapitalabflüssen aus der Region geführt hat. Viele Investoren ziehen es vor, ihr Kapital eher in den USA als in Europa anzulegen.
Griechenland, das nach seiner Schuldenkrise jahrelang mit hohen Kreditkosten zu kämpfen hatte, wird zunehmend als zuverlässiger wahrgenommen. Im Gegensatz dazu kämpft die französische Regierung weiterhin mit der Reduzierung ihrer jährlichen Verschuldung, was die Unsicherheiten auf den Finanzmärkten verstärkt.
Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.