KÖLN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Tarifverhandlungen zwischen Ford und der IG Metall in Köln stehen vor einem kritischen Punkt. Die Gewerkschaft plant eine Urabstimmung über Streikmaßnahmen, da die Gespräche über einen neuen Sozialtarifvertrag ins Stocken geraten sind.
Die Situation bei Ford in Köln spitzt sich zu, da die Tarifverhandlungen mit der IG Metall ins Stocken geraten sind. Die Gewerkschaft fordert ein “insolvenzgeschütztes Sicherheitsnetz” für die Mitarbeiter, da geplante Werksschließungen bis zu 2.900 Arbeitsplätze gefährden könnten. Die IG Metall hat bereits einen Antrag auf eine Streik-Urabstimmung eingereicht, um die Belegschaft für mögliche unbefristete Streiks zu mobilisieren.
Die Verhandlungen drehen sich um einen neuen Sozialtarifvertrag, der dringend benötigt wird, um die Arbeitsplätze zu sichern. Trotz erheblicher Investitionen in die Elektromobilität haben die neuen Elektro-SUVs von Ford die Verkaufserwartungen nicht erfüllt. Dies hat die Unsicherheit über die Zukunft des Kölner Werks verstärkt.
Besonders besorgniserregend ist der Rückzug einer Patronatserklärung des Mutterkonzerns in den USA, die bisher als finanzielle Absicherung für Ford Deutschland diente. Diese Entwicklung hat die Sorge vor einer möglichen Insolvenz der Tochtergesellschaft verstärkt, obwohl der Mutterkonzern zuletzt finanzielle Unterstützung geleistet hat.
Die IG Metall fordert unter diesen Umständen nicht nur ein Sicherheitsnetz, sondern auch angemessene Abfindungen für die betroffenen Mitarbeiter. Die geplanten Werksschließungen könnten bis 2027 bis zu 2.900 Arbeitsplätze kosten, während die Kurzarbeit, die seit Ende 2024 Teile der Belegschaft betrifft, möglicherweise durch Streikmaßnahmen ersetzt werden könnte.
Um den Druck auf Ford zu erhöhen, setzt die IG Metall auf das Streikrecht, das sie als ein wichtiges Mittel in der Tarifauseinandersetzung betrachtet. Ein Sprecher von Ford betonte jedoch, dass das Unternehmen weiterhin gesprächsbereit sei, um eine einvernehmliche Lösung zu finden.
Die aktuelle Situation bei Ford in Köln ist ein Beispiel für die Herausforderungen, denen sich die Automobilindustrie in Zeiten des Wandels zur Elektromobilität gegenübersieht. Die Unsicherheiten über die Zukunft der Arbeitsplätze und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erfordern eine sorgfältige Abwägung der Interessen aller Beteiligten.
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