MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einer überraschenden Entdeckung haben Wissenschaftler herausgefunden, dass wilde Fische in der Lage sind, Menschen zu erkennen und ihnen gezielt zu folgen. Diese Erkenntnis wirft ein neues Licht auf die kognitiven Fähigkeiten von Meereslebewesen und könnte weitreichende Implikationen für die Interaktion zwischen Mensch und Tier haben.

Die Fähigkeit von Fischen, Menschen zu erkennen, wurde kürzlich in einer Studie des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie in Deutschland untersucht. Die Forscher stellten fest, dass Seebrassen in der Lage sind, individuelle Taucher zu unterscheiden und gezielt denen zu folgen, die sie zuvor gefüttert haben. Diese Entdeckung könnte die Art und Weise, wie wir die kognitiven Fähigkeiten von Fischen betrachten, grundlegend verändern.

Die Studie wurde im Mittelmeer durchgeführt, wo Wissenschaftler bemerkten, dass lokale Fischpopulationen bestimmten Tauchern folgten und dabei Futter stahlen, das für Experimente gedacht war. Um zu testen, ob die Fische tatsächlich zwischen verschiedenen Menschen unterscheiden können, führten die Forscher eine Reihe von Experimenten durch, bei denen sie ihre Tauchausrüstung variierten. Die Ergebnisse zeigten, dass Fische visuelle Hinweise nutzen, um Menschen zu erkennen.

In einem der Experimente trug eine Taucherin, Katinka Soller, zunächst eine auffällige rote Weste, um die Aufmerksamkeit der Fische zu erregen. Im Laufe der Zeit reduzierte sie die auffälligen Merkmale ihrer Ausrüstung, bis sie schließlich in neutraler Tauchausrüstung tauchte. Die Fische folgten ihr weiterhin, was darauf hindeutet, dass sie in der Lage waren, sie auch ohne die auffälligen visuellen Hinweise zu erkennen.

Besonders bemerkenswert war, dass die Fische nicht nur in der Lage waren, Soller zu erkennen, sondern auch, dass sie sich an sie erinnerten und ihr über mehrere Tage hinweg folgten. Diese Fähigkeit, individuelle Menschen zu erkennen und sich an sie zu erinnern, deutet darauf hin, dass Fische komplexere kognitive Fähigkeiten besitzen, als bisher angenommen.

Die Forscher führten auch ein Experiment mit zwei Tauchern durch, bei dem Soller und ein weiterer Taucher, Maëlan Tomasek, gleichzeitig ins Wasser gingen. Während Soller die Fische fütterte, tat Tomasek dies nicht. Schon nach kurzer Zeit folgten die Fische hauptsächlich Soller, was zeigt, dass sie in der Lage waren, zwischen den beiden Tauchern zu unterscheiden und denjenigen zu wählen, der ihnen Futter gab.

Diese Entdeckung könnte weitreichende Auswirkungen auf unser Verständnis der Interaktion zwischen Mensch und Tier haben. Es zeigt, dass Fische in der Lage sind, Beziehungen zu Menschen aufzubauen, was bisher hauptsächlich bei Säugetieren beobachtet wurde. Die Forscher vermuten, dass viele andere Fischarten ähnliche Fähigkeiten besitzen könnten, was neue Perspektiven für die Forschung und den Schutz von Meereslebewesen eröffnet.

Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift Biology Letters veröffentlicht und könnten dazu beitragen, das Bewusstsein für die kognitiven Fähigkeiten von Fischen zu schärfen. Dies könnte auch Auswirkungen auf den Umgang mit Fischen in der Fischerei und im Tourismus haben, da es zeigt, dass Fische mehr sind als nur instinktgetriebene Lebewesen.

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Fische erkennen und folgen Menschen: Neue Erkenntnisse aus der Forschung
Fische erkennen und folgen Menschen: Neue Erkenntnisse aus der Forschung (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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