MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Familien mit krebskranken Kindern stehen vor erheblichen finanziellen Herausforderungen, da sie monatelang auf dringend benötigte staatliche Leistungen warten müssen.
Die finanzielle Belastung für Familien mit krebskranken Kindern ist enorm, insbesondere wenn sie monatelang auf staatliche Leistungen warten müssen. Laut einer Wohltätigkeitsorganisation belaufen sich die zusätzlichen Lebenshaltungskosten im Durchschnitt auf 700 Pfund pro Monat. Diese Kosten entstehen durch häufige Krankenhausbesuche, spezielle Ernährung und erhöhte Energiekosten, die durch die Behandlung der Kinder erforderlich sind.
Ein besonders eindrucksvolles Beispiel ist die Familie von Oliver, einem 16-jährigen Jungen, dessen Bein aufgrund einer seltenen Krebsart amputiert werden musste. Die Familie musste nicht nur neue Kleidung kaufen, sondern auch die erhöhten Stromkosten für das Aufladen von Olivers Prothese tragen. Die Mutter, Kerry Bolton, berichtet, dass sie fünf Monate auf eine Entscheidung über ihre Leistungsanträge warten musste, was die Familie finanziell stark belastete.
Die britische Regierung hat zwar zugesagt, den Zugang zu Leistungen in einem angemessenen Zeitrahmen zu gewährleisten, räumt jedoch ein, dass die Wartezeiten derzeit zu lang sind. Die Wohltätigkeitsorganisation Young Lives vs Cancer fordert daher, dass Familien sofort nach der Diagnose eines Kindes Anspruch auf Leistungen haben sollten, um die finanzielle Belastung zu mindern.
Danielle Roberts aus Nordwales teilt ähnliche Erfahrungen. Ihre neunjährige Tochter Jasmine wurde letztes Jahr mit Krebs diagnostiziert, und die Familie musste acht Monate auf finanzielle Unterstützung warten. Die langen Fahrten zum Krankenhaus, zusätzliche Lebensmittelkosten und die Notwendigkeit, bei ihrer Tochter zu bleiben, führten zu erheblichen finanziellen Einbußen.
Die Wohltätigkeitsorganisation kritisiert auch den komplexen Antragsprozess, der aus 50-seitigen Formularen besteht und detaillierte Beschreibungen der Bedürfnisse der Kinder erfordert. Dies stellt eine zusätzliche Belastung für die Familien dar, die sich in einer ohnehin schon stressigen Situation befinden.
Ein Sprecher des Ministeriums für Arbeit und Renten erklärte, dass man daran arbeite, die Wartezeiten zu verkürzen, indem mehr Personal eingestellt wird, um die gestiegene Anzahl von Anträgen zu bearbeiten. Dennoch bleibt die Forderung nach einer sofortigen Unterstützung für betroffene Familien bestehen, um ihnen in dieser schwierigen Zeit zu helfen.
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