MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Verbindung zwischen Ernährung und psychischer Gesundheit gewinnt zunehmend an Bedeutung. Neue Forschungen legen nahe, dass fermentierte Lebensmittel wie Kimchi und Miso eine positive Rolle bei der Linderung von Angstzuständen und Depressionen spielen könnten.
Die Bedeutung der Ernährung für die psychische Gesundheit wird immer deutlicher, insbesondere durch die Rolle der Darm-Hirn-Achse. Fermentierte Lebensmittel wie Joghurt, Kimchi und Miso enthalten Probiotika, die das Gleichgewicht der Darmflora fördern und dadurch die Gehirnfunktion positiv beeinflussen können. Diese Lebensmittel sind reich an nützlichen Bakterien, die die Produktion von Neurotransmittern wie Gamma-Aminobuttersäure (GABA) unterstützen, welche entscheidend für die Regulierung von Stimmung und Stressreaktionen ist.
Eine kürzlich in EMBO Molecular Medicine veröffentlichte Studie zeigt, dass bestimmte probiotische Stämme in fermentierten Lebensmitteln die Aktivität der Amygdala, einer Hirnregion, die für die Verarbeitung von Emotionen verantwortlich ist, reduzieren können. In Tiermodellen wurde beobachtet, dass Mäuse, die probiotische Nahrung erhielten, weniger stress- und angstähnliche Verhaltensweisen zeigten. Diese Ergebnisse sind vielversprechend, doch Experten betonen, dass weitere Studien am Menschen erforderlich sind, um die direkten Auswirkungen auf die psychische Gesundheit vollständig zu verstehen.
Die Einführung von Probiotika in die Ernährung kann die Integrität der Darmbarriere verbessern und die Immunantwort des Körpers modulieren. Dies kann zu einer Verringerung von Entzündungen führen, die häufig mit Depressionen und Angstzuständen in Verbindung gebracht werden. Fermentierte Lebensmittel tragen durch ihre entzündungshemmenden Eigenschaften dazu bei, die Signalübertragung zwischen Darm und Gehirn zu verbessern, was sich positiv auf die psychische Gesundheit auswirken kann.
Obwohl die Vorteile fermentierter Lebensmittel vielversprechend sind, sollten sie nicht als Ersatz für traditionelle Behandlungen von psychischen Erkrankungen angesehen werden. Bei anhaltenden Symptomen von Angst oder Depression wird empfohlen, einen Arzt oder Psychologen zu konsultieren. Die regelmäßige Aufnahme von fermentierten Lebensmitteln kann jedoch eine wertvolle Ergänzung zur Unterstützung der psychischen Gesundheit sein.
Um die Vorteile fermentierter Lebensmittel zu nutzen, ist es wichtig, Produkte mit ‘lebenden und aktiven Kulturen’ zu wählen, da pasteurisierte Produkte diese Vorteile nicht bieten. Fermentierte alkoholische Getränke wie Bier und Wein haben nicht die gleichen probiotischen Effekte. Zu den empfohlenen Lebensmitteln gehören Joghurt und Kefir, die Lactobacillus- und Bifidobacterium-Stämme enthalten, sowie Kimchi und Sauerkraut, die reich an Milchsäure und präbiotischen Fasern sind.
Es gibt keine standardisierte Empfehlung für die Menge an fermentierten Lebensmitteln, die konsumiert werden sollte. Es wird jedoch empfohlen, diese schrittweise in die Ernährung zu integrieren und auf individuelle Verträglichkeit zu achten. Übermäßiger Konsum kann zu Verdauungsbeschwerden führen. Eine tägliche Portion, wie eine Tasse Joghurt oder ein paar Löffel Kimchi, kann ausreichen, um die Darmgesundheit zu unterstützen.
Langfristige Konsistenz ist entscheidend, um die Vorteile fermentierter Lebensmittel zu nutzen. Einige Menschen bemerken innerhalb weniger Wochen Verbesserungen in der Verdauung und Stimmung, während signifikante Veränderungen in der Vielfalt der Darmmikrobiota und den psychischen Gesundheitsvorteilen Monate dauern können. Die kontinuierliche Aufnahme ist wichtiger als der einmalige Konsum großer Mengen.
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