MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In der digitalen Ära, in der soziale Medien eine zentrale Rolle in der Nachrichtenverbreitung und der sozialen Interaktion spielen, zeigt eine neue Studie, dass Feindseligkeit gegenüber politischen Gegnern ein starker Antrieb für das Engagement auf Plattformen wie Facebook und X (ehemals Twitter) ist.
Eine umfassende Analyse von fast drei Millionen Beiträgen aus Nachrichtenmedien und US-Kongressmitgliedern auf Facebook und Twitter hat ergeben, dass Beiträge über gegnerische politische Gruppen doppelt so häufig geteilt oder retweetet werden wie Beiträge über die eigene politische Gruppe. Diese Studie, veröffentlicht in PNAS, beleuchtet die Dynamik der sozialen Medien, die zunehmend als primäre Nachrichtenquelle und als Plattform für soziale Interaktionen genutzt werden.
Im Gegensatz zu traditionellen Medien, bei denen alle Zuschauer denselben Inhalt sehen, verwenden soziale Medien Algorithmen, um die angezeigten Inhalte für jeden Nutzer zu personalisieren. Diese Algorithmen bestimmen, welche Beiträge im Feed einer Person erscheinen, was bedeutet, dass keine zwei Nutzer genau denselben Inhalt sehen. Während diese Personalisierung dazu gedacht ist, die Nutzer durch ansprechende Inhalte zu binden, warnen Forscher seit langem, dass sie in Kombination mit dem Nutzerverhalten “Echokammern” schaffen kann – Informationsblasen, in denen Nutzer hauptsächlich Inhalte sehen, die ihre bestehenden Überzeugungen bestätigen.
Die Studie von Steve Rathje und seinen Kollegen untersucht, ob Feindseligkeit gegenüber politischen Gegnern – also die Feindseligkeit gegenüber politischen Gegnern – ein größeres Engagement auf sozialen Medien erzeugt. Sie vermuteten, dass in einer polarisierten Gesellschaft die Feindseligkeit gegenüber gegnerischen Gruppen ein effektiveres Mittel zur Signalgebung der parteipolitischen Identität sein könnte als das Lob der eigenen Gruppe.
In ihrer ersten Analyse untersuchten die Autoren Facebook- und Twitter-Konten von US-amerikanischen liberalen (z.B. The New York Times, MSNBC) und konservativen (z.B. Fox News, Breitbart) Medien. Sie fanden heraus, dass jedes zusätzliche negative emotionale Wort in einem Beitrag mit einem Anstieg der Shares und Retweets um 5% bis 8% verbunden war – mit Ausnahme von Beiträgen konservativer Medien auf Facebook, bei denen solche Wörter tatsächlich das Teilen verringerten. Besonders auffällig war, dass Beiträge, die sich auf politische Außengruppen bezogen, eine 35% bis 57% höhere Wahrscheinlichkeit hatten, geteilt zu werden, für jedes zusätzliche Außengruppenwort.
Die zweite Analyse konzentrierte sich auf die Facebook- und Twitter-Konten von US-Kongressmitgliedern beider Parteien. Ähnliche Muster traten auf: Negative emotionale Sprache machte Beiträge wahrscheinlicher viral. Jedes zusätzliche negative Emotionswort erhöhte die Wahrscheinlichkeit, dass ein Beitrag geteilt wurde, um 12% bis 45%. Beiträge, die sich auf politische Außengruppen bezogen, wurden wieder viel häufiger geteilt, mit einem Anstieg der Chancen um 65% bis 180% pro Außengruppenwort.
Die Studie beleuchtet die Verbindungen zwischen den Inhalten sozialer Medien und den Reaktionen der Menschen darauf. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass das Teilen eines Beitrags oder das Erhalten von Reaktionen nicht allein von den Nutzern abhängt. Während die Nutzer entscheiden, wie sie mit Inhalten interagieren, sind es die Algorithmen der sozialen Medien, die entscheiden, welche Beiträge wem und wie oft gezeigt werden. Wenn sich diese Algorithmen ändern würden, könnten sich auch das Nutzerverhalten und die Engagement-Metriken entsprechend ändern.
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