Fehlerhafte Krebsfrüherkennung führt zu tragischem Verlust

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein tragischer Fall von fehlerhafter Krebsfrüherkennung hat das Vertrauen in das Gesundheitssystem erschüttert. Die Familie einer Mutter, die an Gebärmutterhalskrebs verstarb, nachdem sie zweimal fälschlicherweise negative Testergebnisse erhalten hatte, wurde mit nicht offengelegten Schadensersatzzahlungen entschädigt.

Der Fall von Louise Gleadell, einer dreifachen Mutter aus Leicestershire, die im Alter von 38 Jahren an Gebärmutterhalskrebs verstarb, hat die Schwächen im britischen Gesundheitssystem offengelegt. Trotz zweier fehlerhafter Testergebnisse, die ihr fälschlicherweise eine negative Diagnose bescheinigten, wurde sie nicht rechtzeitig behandelt. Die University Hospitals of Leicester NHS Trust gab zu, dass die Proben, die in den Jahren 2008 und 2012 entnommen wurden, unzureichend waren, um verlässliche Ergebnisse zu liefern.

Ein interner Bericht aus dem Jahr 2017 stellte fest, dass die Proben nicht den erforderlichen Standards entsprachen, jedoch wurde weder Louise noch ihrer Familie dies zu Lebzeiten mitgeteilt. Diese Versäumnisse führten dazu, dass die Möglichkeit, präkanzeröse Zellen zu behandeln, ungenutzt blieb. Die Familie erhielt nun eine Entschädigung, während der Trust sich für die „verheerenden Konsequenzen“ entschuldigte.

Louise Gleadells Schwestern, Laura und Clare, betonten, dass der Verlust ihrer Schwester vermeidbar gewesen wäre, wenn die Tests korrekt durchgeführt und die Ergebnisse rechtzeitig kommuniziert worden wären. Die Schwestern beschreiben Louise als eine hingebungsvolle Mutter, deren Leben und das ihrer Kinder durch diesen Fehler unwiderruflich verändert wurde.

Die NHS-Richtlinien sehen vor, dass Testergebnisse nach einer Krebsdiagnose überprüft werden, doch in Louises Fall kam diese Überprüfung zu spät. Die Familie erfuhr erst durch eine juristische Untersuchung, dass die NHS Trust bereits im Sommer 2017 von den fehlerhaften Ergebnissen wusste. Warum Louise darüber nicht informiert wurde, bleibt unklar.

Richard Mitchell, der Geschäftsführer des Trusts, entschuldigte sich öffentlich und betonte, dass seit 2019 bedeutende Verbesserungen in der Krebsfrüherkennung eingeführt wurden, insbesondere durch die landesweite Einführung von HPV-Tests. Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass solche Fehler in Zukunft vermieden werden.

Louises Schwestern ermutigen alle Frauen, regelmäßig an Krebsfrüherkennungsuntersuchungen teilzunehmen, um ähnliche Tragödien zu verhindern. Sie planen, das Angebot des Trusts für ein persönliches Gespräch anzunehmen, um offene Fragen zu klären und sicherzustellen, dass die Lehren aus diesem Fall gezogen werden.

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