MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Mangel an verfügbaren Kita-Plätzen und qualifiziertem Betreuungspersonal stellt berufstätige Eltern vor erhebliche Herausforderungen. Besonders betroffen sind Frauen, die häufig ihre beruflichen Ambitionen zurückstellen müssen, um die Betreuung ihrer Kinder sicherzustellen. Diese Situation wird durch den Fachkräftemangel und die zeitweiligen Schließungen von Betreuungseinrichtungen weiter verschärft.
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Der akute Mangel an Kita-Plätzen und qualifiziertem Betreuungspersonal in Deutschland führt zu einem erheblichen Druck auf berufstätige Eltern. Eine aktuelle Studie zeigt, dass viele Eltern mit der Herausforderung konfrontiert sind, ihre beruflichen Verpflichtungen mit den unzureichenden Betreuungsangeboten in Einklang zu bringen. Besonders Frauen sind betroffen, da sie oft gezwungen sind, beruflich kürzer zu treten, um die Betreuung ihrer Kinder sicherzustellen.
Die Studie der Hans-Böckler-Stiftung verdeutlicht, dass rund 44 Prozent der befragten Eltern im Dezember angaben, dass ihre Betreuungseinrichtungen in den drei vorherigen Monaten zeitweise geschlossen waren. Diese Schließungen betreffen vor allem Kindergärten und Tagespflegeeinrichtungen, aber auch Ganztagsschulen sind nicht verschont geblieben. Die Auswirkungen sind gravierend, da Eltern ihre Arbeitszeiten reduzieren oder Urlaub nehmen müssen, um die Betreuung ihrer Kinder zu gewährleisten.
Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass bei einem Teil der Eltern die Einrichtungen mehr als zehn Tage geschlossen waren. Diese unvorhersehbaren Schließungen zwingen viele Eltern dazu, kurzfristige Lösungen zu finden, was oft zu Lasten ihrer beruflichen Entwicklung geht. Die verkürzten Betreuungszeiten führen zudem dazu, dass Eltern ihre Kinder früher abholen müssen, was den Druck auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie weiter erhöht.
Bettina Kohlrausch vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut warnt davor, dass der Staat vor einer doppelten Herausforderung steht: Einerseits muss das Betreuungsangebot ausgeweitet werden, andererseits muss die Qualität und Zuverlässigkeit der bestehenden Einrichtungen sichergestellt werden. Der Mangel an qualifiziertem Personal ist ein zentrales Problem, das dringend angegangen werden muss.
Die Umfrage zeigt auch, dass Frauen häufiger beruflich zurückstecken als Männer. 64 Prozent der betroffenen Väter gaben an, dass ihre Partnerinnen einsprangen, während nur 48 Prozent der betroffenen Mütter das Gleiche über ihre Partner berichten. Diese Ungleichheit auf dem Arbeitsmarkt könnte langfristig die Karrierechancen von Frauen beeinträchtigen und die bestehende Geschlechterungleichheit weiter vertiefen.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, sind großangelegte Investitionen in das Betreuungsangebot und eine Offensive zur Anwerbung von Fachkräften dringend erforderlich. Diese Maßnahmen sind nicht nur notwendig, um den Druck auf Eltern zu mindern, sondern auch, um die Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt zu fördern und die wirtschaftliche Stabilität zu sichern.
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