Fed plant moderateres Vorgehen bei Zinssenkungen

WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die US-Notenbank Federal Reserve hat kürzlich signalisiert, dass sie ein gemässigteres Tempo bei den Leitzinssenkungen anstrebt. Diese Entscheidung kommt in einer Zeit, in der die Inflation zwar gesunken ist, aber das Risiko einer übermässigen Wirtschaftsentwicklung weiterhin besteht.

Die Federal Reserve der Vereinigten Staaten hat angekündigt, dass sie in naher Zukunft ein weniger aggressives Vorgehen bei der Anpassung der Leitzinsen verfolgen könnte. Der für Mittwoch erwartete Zinsentscheid deutet darauf hin, dass die Fed eine Reduzierung um einen Viertelprozentpunkt von etwa 4,6% auf rund 4,3% in Betracht zieht. Diese Maßnahme folgt auf eine zuvor durchgeführte Halbprozent-Senkung im September und einen weiteren Quartalsschritt im November.

Mit dieser Entscheidung könnte die Fed in eine Phase des moderateren Zinssenkungstempos übergehen. Während bisher bei jedem ihrer Treffen eine Zinsanpassung vorgenommen wurde, könnte die Fed künftig dazu übergehen, ihren Schlüsselsatz nur noch bei jedem zweiten Treffen zu reduzieren. Für das Jahr 2025 signalisieren die Zentralbanker möglicherweise nur noch zwei bis drei Zinsanpassungen, was einen Rückgang im Vergleich zu den zuvor erwarteten vier darstellt.

Die bisherigen Interventionen der Fed wurden mit einer „Neubewertung“ der zuvor stark angehobenen Zinsen begründet, die dazu dienen sollten, die Inflation zu zähmen. Diese Inflation, die im Jahr 2022 ein Vier-Jahrzehnt-Hoch erreichte, fiel im Oktober auf 2,3%. Dennoch liegt sie über dem Fed-Ziel von 2%, während das Wirtschaftswachstum weiterhin robust bleibt. Dies, gepaart mit anhaltendem Konsum, könnte das Risiko bergen, dass sich durch weitere Zinsreduktionen die Wirtschaft übermäßig stark ankurbelt und die Inflation hoch bleibt.

Der designierte Präsident Donald Trump hat zudem verschiedene Steuererleichterungen und Deregulierungsmaßnahmen vorgeschlagen, die das Wachstum stimulieren könnten, jedoch möglicherweise auch inflationäre Tendenzen befeuern. Seine Pläne für Zölle und Massenabschiebungen verstärken die Unsicherheit hinsichtlich potenzieller wirtschaftlicher Belastungen. Fed-Chef Jerome Powell betont indes, dass die Auswirkungen von Trumps Politik noch unklar sind und Entscheidungen zu Zinssenkungen erst getroffen werden können, wenn mehr Klarheit über deren Umsetzung besteht.

Insgesamt zeigt sich die Fed vorsichtig optimistisch, dass eine behutsame Anpassung der Zinspolitik dazu beitragen könnte, die Wirtschaft zu stabilisieren, ohne die Inflation weiter anzuheizen. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu beobachten, wie sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen entwickeln und welche weiteren Maßnahmen erforderlich sein könnten, um ein ausgewogenes Wachstum zu gewährleisten.