POTSDAM / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Freie Demokratische Partei (FDP) steht vor einer entscheidenden Bundestagswahl, bei der sie sich als Bollwerk gegen eine mögliche Schwarz-Grüne Koalition positioniert. Der Parteivorsitzende Christian Lindner betont die Notwendigkeit einer wirtschaftsorientierten Politik und einer geordneten Migrationspolitik.
Die FDP befindet sich in einer kritischen Phase, da sie bei der bevorstehenden Bundestagswahl um den Wiedereinzug in das Parlament kämpft. Der Parteivorsitzende Christian Lindner hat auf einem außerordentlichen Parteitag in Potsdam eine klare Strategie vorgestellt, die auf wirtschaftliches Wachstum und eine strengere Kontrolle der Migration abzielt. Diese Ausrichtung soll der Partei helfen, sich gegen eine mögliche Koalition aus CDU und Grünen zu behaupten.
In den aktuellen Meinungsumfragen liegt die FDP bei vier Prozent, was bedeutet, dass sie wie bereits 2013 aus dem Bundestag ausscheiden könnte. Lindner betont, dass die Partei keine andere Wahl hatte, als die Ampelkoalition zu verlassen, da eine Neuausrichtung der Wirtschaftspolitik innerhalb dieser nicht möglich war. Die FDP setzt nun auf das Motto ‘economy first’, um die Wirtschaftswende voranzutreiben.
Lindner kritisierte insbesondere die Grünen und ihren Kanzlerkandidaten Robert Habeck, den er als Wachstumsbremse für Deutschland bezeichnete. Er argumentierte, dass unter Habecks Führung der Frust wachse, nicht jedoch die Wirtschaft. Die FDP fordert eine Einwanderungspolitik, die es qualifizierten Arbeitskräften erleichtert, nach Deutschland zu kommen, während irreguläre Migration stärker kontrolliert werden soll.
Der Parteitag beschloss einen Wahlaufruf, der diese und andere Kernforderungen der FDP für die Wahl beinhaltet. Lindner erklärte die Bundestagswahl zu einer Richtungsentscheidung über das nächste Kabinett und betonte, dass es nicht nur um die Kanzlerschaft gehe, sondern um die Frage, ob Lindner oder Habeck im nächsten Kabinett vertreten sein werden.
Auch innerhalb der Union gibt es Spannungen. Lindner kritisierte CDU-Chef Friedrich Merz für dessen Lob an Habecks asylpolitische Vorschläge und warf ihm vor, bereit zu sein, einen Politikwechsel zu opfern, um Kanzler zu werden. Zudem wies Lindner die Warnungen von CSU-Chef Markus Söder vor Leihstimmen an die FDP zurück und betonte, dass die FDP keine Leihstimmen, sondern Bekenntnisstimmen wolle.
Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki appellierte direkt an die Sympathisanten der Union und betonte, dass eine Wende in der Wirtschafts- und Migrationspolitik nur mit den Freien Demokraten möglich sei. Er rief unionsgeneigte Wähler auf, die FDP zu wählen, um eine Schwarz-Grüne Koalition zu verhindern.
Kristina Schröder, ehemalige Bundesfamilienministerin der CDU, sprach als Gast vor den FDP-Delegierten und warb für eine Schwarz-Gelbe Koalition. Sie äußerte Bedenken hinsichtlich einer Klimapolitik, die Wohlstand und Freiheit gefährden könnte, und betonte die Notwendigkeit, Wähler zurückzugewinnen, die zur AfD abgewandert sind.
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