WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Zukunft von Fannie Mae und Freddie Mac, den beiden großen Hypothekenfinanzierern der USA, bleibt weiterhin ungewiss. Unter der neuen Leitung von Bill Pulte, dem frisch bestätigten Direktor der Federal Housing Finance Agency (FHFA), wird die Privatisierung der beiden Unternehmen vorerst nicht priorisiert.

Die Diskussion um die Zukunft von Fannie Mae und Freddie Mac, den beiden Hypothekenriesen, die mehr als die Hälfte der amerikanischen Hypotheken finanzieren, bleibt weiterhin ein heißes Thema. Bill Pulte, der kürzlich vom US-Senat als neuer Direktor der Federal Housing Finance Agency (FHFA) bestätigt wurde, hat klargestellt, dass die Privatisierung dieser Unternehmen nicht die oberste Priorität der Trump-Administration ist. Pulte betonte, dass jede Diskussion über das Verlassen der staatlichen Kontrolle nicht nur die Sicherheit und Solidität der Unternehmen gewährleisten, sondern auch die Auswirkungen auf die Hypothekenzinsen berücksichtigen müsse.

Seit der Finanzkrise 2008 stehen Fannie Mae und Freddie Mac unter staatlicher Aufsicht, um den US-Immobilienmarkt zu stabilisieren. Diese Maßnahme war ursprünglich als vorübergehend gedacht, doch die Rückkehr zur Privatisierung hat sich als komplex erwiesen. In der ersten Amtszeit von Präsident Trump gab es bereits Versuche, die Unternehmen aus der staatlichen Kontrolle zu lösen, die jedoch scheiterten. Viele Republikaner drängen weiterhin auf eine Privatisierung, während Experten warnen, dass dies die Hypothekenmärkte destabilisieren könnte.

Der US-Immobilienmarkt steht derzeit vor mehreren Herausforderungen, darunter hohe Hypothekenzinsen, ein knappes Angebot und nahezu rekordhohe Immobilienpreise. Die durchschnittliche 30-jährige Festhypothek lag kürzlich bei 6,65 %, was im historischen Vergleich immer noch hoch ist. Eine unüberlegte Privatisierung von Fannie Mae und Freddie Mac könnte die Finanzierungskosten für Hauskäufer weiter in die Höhe treiben, was den Zugang zu erschwinglichem Wohnraum erschweren würde.

Fannie Mae und Freddie Mac spielen eine entscheidende Rolle im Hypothekenmarkt, indem sie Kredite von Kreditgebern kaufen und diese für Investoren bündeln. Dies sorgt für einen stetigen Geldfluss, der es den Kreditgebern ermöglicht, günstigere Konditionen anzubieten. Eine Privatisierung ohne ausreichende Sicherheitsvorkehrungen könnte Investoren verunsichern, die dann höhere Renditen verlangen könnten, um das Risiko auszugleichen.

Die Regierung hat in den letzten Jahren von ihrer Beteiligung an den beiden Unternehmen profitiert. Laut JPMorgan betrug das kombinierte Nettovermögen von Fannie Mae und Freddie Mac im dritten Quartal 2024 147 Milliarden US-Dollar. Diese Beteiligung stellt einen erheblichen Wert für den amerikanischen Steuerzahler dar, und Pulte sieht Potenzial für eine weitere Wertsteigerung.

Als neuer FHFA-Direktor plant Pulte, sich auf die Bekämpfung von Betrug innerhalb der Unternehmen zu konzentrieren und deren Effizienz zu steigern. Er betonte, dass Fannie Mae und Freddie Mac zwar sicher und solide seien, es jedoch Möglichkeiten gebe, ihre Stabilität weiter zu stärken.

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Fannie Mae und Freddie Mac: Keine Eile zur Privatisierung unter neuer FHFA-Leitung
Fannie Mae und Freddie Mac: Keine Eile zur Privatisierung unter neuer FHFA-Leitung (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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