MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die aktuellen Marktschwankungen und die Unsicherheit über Regierungspolitiken haben Familienbüros dazu veranlasst, ihre Investitionsentscheidungen zu überdenken. Trotz ihrer langfristigen Anlagestrategien sind viele dieser wohlhabenden Investoren derzeit vorsichtig und zögern, große Investitionen zu tätigen.
Familienbüros, die traditionell für ihre langfristigen Anlagestrategien bekannt sind, stehen derzeit vor einer Herausforderung. Die jüngsten Schwankungen an den Finanzmärkten, ausgelöst durch die Einführung von Zöllen auf Importe aus Mexiko, Kanada und China, haben zu einer allgemeinen Verunsicherung geführt. Der S&P 500 verzeichnete einen Rückgang von 1,3 % an einem einzigen Tag, und alle drei großen Indizes sind in dieser Woche um etwa 3 % gefallen. Diese Entwicklungen haben viele Familienbüros dazu veranlasst, ihre Investitionsentscheidungen zu überdenken und vorerst auf große Investitionen zu verzichten. Michael Zeuner, geschäftsführender Gesellschafter von WE Family Offices, erklärte, dass die meisten Familien derzeit abwarten und keine großen Wetten eingehen. Sie bleiben diversifiziert und halten Liquidität aufrecht, bis sich die Lage klärt. Ein Chief Investment Officer eines Familienbüros berichtete, dass sie die Due Diligence für ein privates Unternehmen mit Geschäften in Mexiko durchführten, sich jedoch entschieden, die Investition vorerst zurückzustellen, bis mehr Klarheit über die politischen Rahmenbedingungen herrscht. Trotz der Marktturbulenzen sind viele vermögende Investoren in der Lage, die Schwankungen sowohl in Bezug auf die Lebenshaltungskosten als auch auf die Schwankungen in ihren Portfolios zu verkraften. Charlie Garcia, Gründer von R360, einer Investmentgemeinschaft für Centimillionäre, betonte, dass diese Investoren seit der Wahl auf die Möglichkeit von Zöllen vorbereitet sind, jedoch keine dramatischen Änderungen an ihren Portfolios vorgenommen haben. Stattdessen nehmen sie leichte Anpassungen vor, wie die Erhöhung ihrer Allokation in US-amerikanische Stahl- und Aluminiumproduzenten über Private-Equity- oder diversifizierte Materialfonds. Deepak Puri, Chief Investment Officer für Amerika bei der Privatbank von Deutsche Bank, berichtete, dass die Bank Anfragen zu Themen wie der Möglichkeit eines bevorstehenden Bärenmarktes erhält, den die Deutsche Bank jedoch nicht erwartet, sowie zu sicheren Anlagen wie Anleihen und Gold. Jason Katz, Senior Portfolio Manager bei UBS, stellte fest, dass die meisten Kunden relativ gelassen auf die Zölle reagieren, jedoch Unterschiede entlang der Parteigrenzen bemerkbar sind. Elliot Dornbusch, Gründer und CEO von CV Advisors, einem in Miami ansässigen Unternehmen mit 13 Milliarden US-Dollar an verwalteten Vermögenswerten, erklärte, dass die Unsicherheit für einige ultrareiche Kunden schwerer zu ertragen ist als für andere, insbesondere für diejenigen mit Geschäften in Lateinamerika, die direkt von den Zöllen betroffen sind.
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