TopBlogs.de das Original - Blogverzeichnis | Blog Top Liste

LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Analyse stellt langjährige Behauptungen über die Leichtigkeit der Implantation falscher Erinnerungen in Frage, die oft in Gerichtsverfahren verwendet werden, um Zeugen zu diskreditieren.



Die Vorstellung, dass falsche Erinnerungen leicht implantiert werden können, hat in der Vergangenheit oft die Glaubwürdigkeit von Zeugen in Gerichtsverfahren beeinträchtigt. Eine neue Untersuchung von Forschern der University College London und der Royal Holloway University of London zeigt jedoch, dass diese Annahmen möglicherweise übertrieben sind. Die Forscher analysierten Daten aus einer 2023 durchgeführten Replikation der berühmten „Lost in the Mall“-Studie und fanden heraus, dass keiner der Teilnehmer vollständig falsche Erinnerungen an ein erfundenes Kindheitserlebnis entwickelte.

Die ursprüngliche Studie aus dem Jahr 1995, die oft in Prozessen zitiert wurde, insbesondere in Fällen historischer sexueller Übergriffe, behauptete, dass 25 % der Teilnehmer fälschlicherweise erinnerten, als Kind in einem Einkaufszentrum verloren gegangen zu sein. Diese Ergebnisse wurden von Verteidigungsteams, wie im Fall von Harvey Weinstein, genutzt, um die Erinnerungen von Anklägern in Frage zu stellen. Doch die neue Analyse zeigt, dass viele Teilnehmer reale Ereignisse berichteten oder erhebliche Zweifel an den erfundenen Details äußerten.

Die Forscher der aktuellen Studie, die in der Fachzeitschrift Applied Cognitive Psychology veröffentlicht wurde, betonen die Notwendigkeit, bei der Anwendung von Gedächtnisforschung in rechtlichen Kontexten vorsichtig zu sein. Die Ergebnisse legen nahe, dass die Fehlinterpretation von Gedächtnisforschung das Risiko birgt, die Justiz zu irreführen. Emeritus Professor Chris Brewin von der UCL erklärt, dass Menschen in diesen Studien vorsichtig sind, was sie zu erinnern behaupten, und weniger wahrscheinlich als die Forscher selbst glauben, dass sie eine falsche Erinnerung haben.

Die Untersuchung konzentrierte sich auf sechs Kerndetails des erfundenen Ereignisses, darunter das Verlorengehen, das Weinen, die Hilfe durch eine ältere Frau, das Wiedervereintwerden mit der Familie, der Ort und die Zeit des Ereignisses. Die Forscher fanden heraus, dass Teilnehmer, die als falsche Erinnerer eingestuft wurden, im Durchschnitt nur eineinhalb Details mit Vertrauen erinnerten, und 30 % erinnerten sich an gar keine Details.

Diese Ergebnisse werfen ernsthafte Fragen zu früheren Studien auf, die behaupteten, dass falsche Erinnerungen leicht implantiert werden können. Die Forscher betonen, dass Experten sehr vorsichtig sein müssen, wie sie Forschungsergebnisse präsentieren, um das Justizsystem nicht zu täuschen. Die neue Analyse zeigt, dass die Bewertungen der Forscher oft nicht mit den Ansichten der Teilnehmer selbst übereinstimmen.

Die Studie hebt hervor, dass die Rohdaten aus einer Studie zur Implantation falscher Erinnerungen erstmals öffentlich zugänglich gemacht und einer unabhängigen Überprüfung unterzogen wurden. Dies ermöglicht eine genauere Bewertung der Behauptungen über die Leichtigkeit der Erzeugung falscher Erinnerungen und unterstreicht die Bedeutung einer sorgfältigen Interpretation von Forschungsergebnissen in rechtlichen Kontexten.

Falsche Erinnerungen schwerer zu erzeugen als gedacht
Falsche Erinnerungen schwerer zu erzeugen als gedacht (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)
Hinweis: Teile dieses Textes könnten mithilfe Künstlicher Intelligenz generiert worden sein.



Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de. Bitte vergiss nicht in deiner eMail die Artikel-Headline zu nennen: "Falsche Erinnerungen schwerer zu erzeugen als gedacht".
Stichwörter AI Forschung Gedächtnis Gehirn Geistiges Eigentum Marktpsychologie Neurologie Neuroscience Neurowissenschaften Rechtssystem Sporterinnerungen
Alle Märkte in Echtzeit verfolgen - 30 Tage kostenlos testen!


#Abo
Telegram
LinkedIn
Facebook
Twitter
#Podcast
YouTube
Spotify
Apple
#Werbung
Bitcoin
Startups
AI Devs
Briefing

Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Falsche Erinnerungen schwerer zu erzeugen als gedacht" für unsere Leser?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert



Es werden alle Kommentare moderiert!

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.

Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.

Du willst nichts verpassen?

Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Falsche Erinnerungen schwerer zu erzeugen als gedacht" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.

181 Leser gerade online auf IT BOLTWISE®