WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Entwicklung des neuen US-Kampfjets F-47 sorgt für Kontroversen. Mit einem Preis von bis zu 180 Millionen US-Dollar pro Stück und einer eingeschränkten Exportversion steht das Projekt unter starkem internationalen Druck. Ehemalige Spitzenbeamte und NATO-Partner äußern Bedenken hinsichtlich der Kosten und der politischen Signalwirkung.
Die USA haben mit der F-47 einen neuen Kampfjet in der Entwicklung, der die sechste Generation der Luftüberlegenheit repräsentieren soll. Doch das Projekt steht unter starkem internationalen Druck. Der Preis von bis zu 180 Millionen US-Dollar pro Stück und die Entscheidung, nur eine abgespeckte Exportversion anzubieten, haben bei den NATO-Partnern für Unmut gesorgt. Frank Kendall, ehemaliger Air Force Secretary unter Präsident Biden, äußerte öffentlich Zweifel an der Bereitschaft der Verbündeten, in ein so teures System zu investieren, das zudem von einem Land kommt, dessen außenpolitische Loyalität zunehmend infrage gestellt wird.
Die F-47 soll die F-22 Raptor ablösen und neue technische Maßstäbe setzen, darunter autonome Drohnenflügel und massive Stealth-Verbesserungen. Doch Präsident Trump hat angekündigt, dass die Exportversion technisch eingeschränkt sein wird. Diese Haltung trifft auf Widerstand, da traditionell die besten militärischen Fähigkeiten mit den engsten Partnern geteilt wurden. Kendall kritisierte in einem Interview, dass diese Administration offenbar anders denkt und das Vertrauen durch Technologieaustausch nicht mehr gegeben ist.
Die Entscheidung, Boeing den 20-Milliarden-Dollar-Auftrag zu erteilen, markiert das Ende der langjährigen Dominanz von Lockheed Martin im Bereich der US-Kampfjets. Dies könnte den internationalen Rückhalt gefährden, da viele Verbündete auf Lockheed-Infrastruktur eingerichtet sind, insbesondere beim F-35-Programm, das bewusst multinational angelegt war. Die F-47 hingegen wird ohne internationale Partner und ohne Produktionsbeteiligung im Ausland entwickelt, was den Preis fast verdoppelt und politisch schwer durchsetzbar macht.
In Europa wächst die Skepsis. Frankreich, Deutschland und Spanien arbeiten am „Future Combat Air System“ (FCAS), während Großbritannien und Italien an „Tempest“ arbeiten. Diese Projekte setzen bewusst auf Autonomie von den USA, auch aus politischer Vorsicht. Kendall sieht die Preisfrage als nur einen von mehreren Gründen für die Zurückhaltung. Mindestens ebenso entscheidend sei die neue Unverbindlichkeit der US-Außenpolitik, die selbst enge Partner wie Kanada oder Deutschland verunsichert.
Die F-47 soll mit unbemannten Begleitdrohnen operieren, den sogenannten „Collaborative Combat Aircraft“. Diese Technologie klingt futuristisch, ist aber in der Praxis kaum erprobt. Kendall warnt vor zu viel Technikoptimismus, da das Vertrauen in autonome Systeme noch nicht ausreichend vorhanden ist, um im Ernstfall alles auf sie zu setzen. Die Technologie sei experimentell und militärisch noch nicht zuverlässig integriert.
Für Trump ist das F-47-Programm ein Signal, dass Amerika wieder aufrüstet, mit Boeing als nationalem Champion. Doch viele NATO-Staaten zögern, nicht nur wegen des Preises, sondern auch wegen der politischen Signalwirkung. Eine Entscheidung für die F-47 wäre auch eine Entscheidung für Trumps außenpolitische Linie, was sie umso schwieriger macht. Im Gegensatz zur F-35, die unter multinationaler Führung mit europäischer Beteiligung aufgebaut wurde, ist bei der F-47 von Anfang an klar, wer den Takt vorgibt.
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