PARIS / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die europäischen Partner des F-35-Programms zeigen sich entschlossen, ihre Zusammenarbeit fortzusetzen, trotz jüngster Bedenken über die Abhängigkeit von den USA. Der niederländische Verteidigungsminister Ruben Brekelmans betonte die Bedeutung der transatlantischen Partnerschaft für die Sicherheit Europas.
Die europäischen Partner des F-35-Programms, darunter die Niederlande, Norwegen und Dänemark, haben ihr Engagement für das Projekt bekräftigt. Der niederländische Verteidigungsminister Ruben Brekelmans erklärte auf dem Paris Defence and Strategy Forum, dass es im Interesse aller Beteiligten sei, das F-35-Programm erfolgreich und betriebsbereit zu halten. Diese Aussage kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Bedenken über die Möglichkeit aufkamen, dass die USA die Nutzung der F-35 durch ihre Verbündeten einschränken könnten.
Einige europäische Forscher und Politiker äußerten kürzlich die Sorge, dass die USA die Kontrolle über die F-35-Flugzeuge ihrer Verbündeten ausüben könnten. Diese Befürchtungen wurden durch die zunehmende geopolitische Unsicherheit und die politische Ausrichtung der USA unter Präsident Donald Trump verstärkt. Dennoch betonte Brekelmans, dass es keine Anzeichen dafür gebe, dass die USA von ihrem Engagement für das Joint Strike Fighter-Programm abweichen würden.
Die F-35 ist ein hochmodernes Kampfflugzeug, das auf die Zusammenarbeit zwischen den USA und ihren Partnern angewiesen ist. Die europäischen Betreiber der F-35 arbeiten eng mit den USA zusammen, um die für den Betrieb der Jets erforderlichen Missionsdaten zu erstellen. Viele von ihnen sind auf ein cloudbasiertes System angewiesen, das von den USA gehostet wird, um Wartung und Updates zu gewährleisten.
Die Niederlande haben bisher 40 von 52 bestellten F-35 erhalten und planen, weitere sechs Jets zu erwerben. Gleichzeitig haben sie ihre F-16-Flotte offiziell außer Dienst gestellt. Diese Investitionen unterstreichen das Vertrauen der Niederlande in die F-35 als Rückgrat ihrer Luftwaffe.
Der belgische Verteidigungsminister Theo Francken wies in einem Interview darauf hin, dass die F-35-Programmteile von Partnerländern abhängen. Er bezeichnete die Diskussionen über einen hypothetischen “Kill-Switch” als “Panikmache” und betonte, dass ein Stopp der Teilelieferungen durch die USA die gesamte US-Verteidigungsindustrie in Europa lahmlegen würde.
Lockheed Martin, der Hersteller der F-35, versicherte, dass alle notwendigen Systeminfrastrukturen und Daten für alle F-35-Kunden bereitgestellt werden. Die F-35 bietet Fähigkeiten, die derzeit nicht durch andere Plattformen ersetzt werden können, insbesondere im Hinblick auf die Abwehr russischer Luftverteidigungssysteme.
Die Niederlande sehen die USA weiterhin als verlässlichen NATO-Verbündeten, erwarten jedoch, dass europäische Länder mehr Verantwortung in der Verteidigung übernehmen. Brekelmans betonte, dass die Niederlande bereit seien, ernsthaft über die Entsendung von Truppen in die Ukraine zu sprechen, um ein Friedensabkommen mit Russland zu sichern.
In einem weiteren Schritt zur Stärkung der europäischen Verteidigungspolitik hat der französische Präsident Emmanuel Macron die Idee geäußert, den französischen nuklearen Schutzschirm auf europäische Verbündete auszuweiten. Diese Diskussionen befinden sich jedoch noch in einem frühen Stadium.
Die niederländische Regierung erwägt, die Verteidigungsausgaben über 2 % des BIP zu erhöhen, um die Kapazitätslücken im Heer zu schließen. Dies umfasst Investitionen in Panzer, Luftverteidigungssysteme und logistische Unterstützung, um die Einsatzfähigkeit der niederländischen Streitkräfte zu verbessern.
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