FRANKFURT / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Europäische Zentralbank (EZB) zeigt sich offen für Zinssenkungen, die von Marktbeobachtern erwartet werden. Dies könnte die Kreditkosten bis Mitte 2024 auf ein neutrales Niveau senken.
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Die Europäische Zentralbank (EZB) hat kürzlich ihre Bereitschaft signalisiert, die Zinsen in naher Zukunft zu senken. Diese Ankündigung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Marktbeobachter bereits mit einer Anpassung des Einlagensatzes auf etwa 2% bis Mitte 2024 rechnen. Diese potenziellen Zinssenkungen könnten den vier bereits geplanten Anpassungen für das kommende Jahr folgen und würden die Kreditkosten auf ein Niveau bringen, das weder wachstumshemmend noch -fördernd wirkt.
Ratsmitglied Klaas Knot äußerte sich positiv zu den Markterwartungen für die kommenden Sitzungen im Januar und März. Trotz der Bereitschaft zur Zinssenkung betonte Knot, dass eine expansive Geldpolitik derzeit nicht notwendig sei, da die Inflation sich dem angestrebten Ziel von 2% nähert. Diese vorsichtige Haltung spiegelt die allgemeine Meinung innerhalb der EZB wider, dass die Geldpolitik weiterhin stabil bleiben sollte, um die wirtschaftliche Erholung nicht zu gefährden.
Auch andere Vertreter der EZB, wie der französische Zentralbanker Francois Villeroy de Galhau und der slowakische Zentralbankchef Peter Kazimir, unterstützen diese Sichtweise. Sie sprachen von einem „plausiblen Konsens“ im Rat, dass die Zinsen bei jeder kommenden Sitzung gesenkt werden könnten. Diese Übereinstimmung unter den Ratsmitgliedern zeigt, dass die EZB bereit ist, flexibel auf die wirtschaftlichen Bedingungen zu reagieren.
Der Präsident der Bundesbank, Joachim Nagel, äußerte in einem separaten Interview, dass bis Mitte 2025 eine Anpassung der Geldpolitik in Richtung neutraler Niveaus realistisch sei. Diese langfristige Perspektive unterstreicht die Absicht der EZB, die Geldpolitik schrittweise zu normalisieren, sobald die wirtschaftlichen Bedingungen dies zulassen.
Die Diskussionen über mögliche Zinssenkungen finden vor dem Hintergrund einer sich stabilisierenden Inflation statt. Während die Inflation in der Eurozone allmählich zurückgeht, bleibt die EZB wachsam gegenüber möglichen Risiken, die die Preisstabilität gefährden könnten. Die Zentralbank hat in der Vergangenheit betont, dass sie bereit ist, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um ihr Mandat der Preisstabilität zu erfüllen.
Präsidentin Christine Lagarde wird später am Tag über die Wettbewerbsfähigkeit Europas sprechen. Diese Rede könnte weitere Einblicke in die strategischen Überlegungen der EZB bieten und die Richtung der zukünftigen Geldpolitik verdeutlichen. Die Marktteilnehmer werden die Aussagen Lagardes genau beobachten, um Hinweise auf mögliche geldpolitische Maßnahmen zu erhalten.
Insgesamt zeigt die EZB mit ihrer aktuellen Haltung, dass sie bereit ist, die Geldpolitik flexibel anzupassen, um die wirtschaftliche Erholung zu unterstützen und die Preisstabilität zu gewährleisten. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, wie sich die wirtschaftlichen Bedingungen entwickeln und welche Maßnahmen die EZB ergreifen wird, um ihre Ziele zu erreichen.
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