HONGKONG / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Europäische Zentralbank (EZB) verfolgt weiterhin einen eigenständigen Kurs in ihrer Zinspolitik, um die wirtschaftliche Erholung im Euroraum zu unterstützen. Trotz eines dreimonatigen Anstiegs der Inflation plant die EZB, ihre Zinssätze weiter zu senken, unabhängig von den Entscheidungen der US-Notenbank.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat sich entschieden, ihre Zinspolitik unabhängig von der US-amerikanischen Zentralbank fortzusetzen, um die angeschlagene Wirtschaft im Euroraum zu stützen. Olli Rehn, Mitglied des EZB-Rats, betonte in einem Interview, dass die EZB trotz eines dreimonatigen Inflationsanstiegs ihre Zinssätze weiter senken wird. Diese Entscheidung zielt darauf ab, die Kreditkosten zu reduzieren und das Wirtschaftswachstum zu fördern.
Rehn erklärte, dass die EZB nicht nach dem Vorbild der US-Notenbank agiere, sondern ihre Entscheidungen auf Basis ihres eigenen Mandats treffe, das die Preisstabilität im Euroraum schützt. Die EZB plant, den restriktiven Rahmen bis spätestens Mittsommer zu verlassen, um die wirtschaftliche Erholung zu unterstützen.
Die Entscheidung der EZB kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Inflation im Euroraum zwar gestiegen ist, aber die Wachstumsprognosen unsicher bleiben. Die EZB erwartet, dass die Inflation bis 2025 auf das Ziel von 2% zurückkehren wird, was die Fortsetzung der geldpolitischen Lockerung rechtfertigt.
In einem Umfeld politischer Unsicherheiten in Europa, insbesondere in Deutschland und Frankreich, sowie der möglichen Rückkehr Donald Trumps als US-Präsident, ist das Vertrauen von Unternehmen und Konsumenten erschüttert. Die EZB hofft, durch ihre Zinspolitik das Vertrauen wiederherzustellen und die wirtschaftliche Stabilität zu fördern.
Der Wirtschaftsindikator der Europäischen Kommission fiel im Dezember auf seinen niedrigsten Stand seit 2023, was die Herausforderungen für die europäische Wirtschaft unterstreicht. Deutschland könnte 2024 das zweite Jahr in Folge eine wirtschaftliche Kontraktion erleben, was die Dringlichkeit der Maßnahmen der EZB erhöht.
Philip Lane, Chefökonom der EZB, betonte ebenfalls die Notwendigkeit weiterer Zinssenkungen, um das Ziel der Preisstabilität zu erreichen und das Wirtschaftswachstum zu fördern. Diese Maßnahmen sollen helfen, die wirtschaftlichen Herausforderungen zu bewältigen und die Erholung im Euroraum zu unterstützen.
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