FRANKFURT / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Europäische Zentralbank hat erneut den Leitzins gesenkt, um die schwächelnde Wirtschaft im Euroraum zu beleben. Doch die globalen Unsicherheiten, insbesondere durch die Zollpolitik der USA, werfen Fragen auf, ob diese Maßnahme ausreicht.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Leitzins zum siebten Mal innerhalb eines Jahres gesenkt, um die Konjunktur im Euroraum zu stützen. Mit der Reduzierung des Einlagesatzes von 2,50 auf 2,25 Prozent hofft die EZB, Investitionen und Konsum zu fördern. Doch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bleiben angespannt, insbesondere durch die protektionistische Handelspolitik der USA unter Donald Trump.
Am 2. April, einem symbolträchtigen Datum für Trump, wurden pauschale Zölle von 20 Prozent auf Importe aus zahlreichen Ländern verhängt. Während die Europäische Union eine 90-tägige Schonfrist erhielt, trafen die Maßnahmen China sofort. Diese Entwicklungen verstärken die Unsicherheit in der Eurozone, die ohnehin mit einem schwachen Wachstum von nur 0,2 Prozent im letzten Quartal zu kämpfen hat.
Die Reaktionen aus der deutschen Wirtschaft sind gemischt. Während die Deutsche Industrie- und Handelskammer die Zinssenkung als wichtiges Signal begrüßt, das den Unternehmen etwas Luft verschaffen könnte, bleibt der Bundesverband deutscher Banken skeptisch. Hauptgeschäftsführer Heiner Herkenhoff warnt vor überstürzten geldpolitischen Maßnahmen als Reaktion auf externe Impulse aus Washington.
Einige positive Signale gibt es dennoch: Laut S&P Global hat die Industrieproduktion im Euroraum im März erstmals seit zwei Jahren wieder leicht zugenommen. Auch der Dienstleistungssektor verzeichnete ein geringes Wachstum. Diese Entwicklungen werden jedoch eher als zaghafte Stabilisierung denn als Trendwende wahrgenommen.
Die EZB steht vor einem Dilemma: Einerseits muss sie die Konjunktur stützen, andererseits sind die globalen Rahmenbedingungen unberechenbar. Die Inflation ist zwar zurückgegangen, doch die geopolitischen Spannungen und Handelskonflikte erschweren eine klare geldpolitische Linie. Christine Lagarde, die Präsidentin der EZB, betont die Notwendigkeit, von Sitzung zu Sitzung flexibel zu entscheiden.
Die jüngste Zinssenkung der EZB wird als Absicherung gegen das Ungewisse gesehen. Sie soll Vertrauen schaffen, doch ob dies gelingt, hängt nicht nur von der Geldpolitik in Frankfurt ab, sondern auch von den Entwicklungen in Washington, Peking und den europäischen Unternehmen. Eine stabile Konjunktur erfordert mehr als nur günstiges Geld; sie braucht Vertrauen, das in Zeiten erratischer Handelskriege schwer zu gewinnen ist.
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