Extrem heiße Temperaturen beschleunigen die Zellalterung

PHOENIX / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass extreme Hitze die Zellalterung beschleunigen kann, ähnlich wie das Rauchen.

Die Auswirkungen des Klimawandels sind vielfältig und betreffen nicht nur die Umwelt, sondern auch die menschliche Gesundheit. Eine kürzlich veröffentlichte Studie legt nahe, dass extreme Hitze die Zellalterung beschleunigen kann, ähnlich wie das Rauchen. Diese Erkenntnis basiert auf einer Untersuchung, die in der Fachzeitschrift Science Advances veröffentlicht wurde. Die Forscher fanden heraus, dass Menschen, die in Regionen mit hohen Temperaturen leben, auf zellulärer Ebene schneller altern als ihre Pendants in kühleren Klimazonen.

Die Studie untersuchte über 3.600 Personen im Alter von über 56 Jahren und analysierte deren Blutproben. Die Forscher nutzten Wetter- und Klimadaten, um die Anzahl der sogenannten ‘Hitzetage’ zu ermitteln, denen die Teilnehmer in den Jahren vor der Blutentnahme ausgesetzt waren. Dabei wurde festgestellt, dass Menschen, die in Gebieten mit Temperaturen von über 90 Grad Fahrenheit für die Hälfte des Jahres leben, bis zu 14 Monate mehr biologische Alterung erfahren als Menschen in kühleren Regionen.

Die gesundheitlichen Folgen von Hitze sind vielfältig. Kurzfristig können Menschen unter Hitzekrankheiten wie Dehydrierung oder Hitzschlag leiden. Langfristig kann die Hitze bestehende chronische Erkrankungen wie Nieren- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verschlimmern und das Risiko für psychische Probleme und Demenz erhöhen. Besonders ältere Menschen und Kinder sind gefährdet, da sie Schwierigkeiten haben, ihre Körpertemperatur zu regulieren.

Die Studie hebt hervor, dass die Auswirkungen von Hitze auf die Zellalterung unabhängig von sozioökonomischen Faktoren oder Lebensgewohnheiten sind. Dies deutet darauf hin, dass extreme Hitze ein universeller Stressfaktor für den menschlichen Körper ist. Allerdings berücksichtigt die Studie nicht, wie Menschen sich anpassen, um sich vor Hitze zu schützen, beispielsweise durch den Einsatz von Klimaanlagen.

Besonders gefährdet sind Menschen, die in städtischen Gebieten mit wenig Grünflächen und viel Beton leben, den sogenannten städtischen Hitzeinseln. Diese Gebiete können bis zu 7 Grad Fahrenheit heißer sein als umliegende ländliche Gebiete. Historisch benachteiligte Gemeinschaften sind oft in diesen städtischen Hitzeinseln konzentriert und haben weniger Zugang zu Kühlmöglichkeiten.

Die Ergebnisse der Studie haben weitreichende Implikationen, insbesondere da bis 2040 jeder fünfte Amerikaner 65 Jahre oder älter sein wird. Die Forscher betonen die Notwendigkeit, die Auswirkungen von Hitze auf jüngere Altersgruppen zu untersuchen und zu verstehen, ob diese Effekte reversibel sind. Diese Erkenntnisse sind nicht nur für die öffentliche Gesundheit von Bedeutung, sondern auch für die Planung und Gestaltung von Städten in einer sich erwärmenden Welt.

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