LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die britische Finanzaufsicht hat den ehemaligen Supply Chain Manager von Wizz Air, András Sebők, mit einer Geldstrafe belegt, nachdem er gegen Marktmissbrauchsregeln verstoßen hatte. Diese Entscheidung wirft ein Schlaglicht auf die Bedeutung von Transparenz und Vertrauen in den Finanzmärkten.
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Die britische Finanzaufsicht hat András Sebők, den ehemaligen Supply Chain Manager von Wizz Air, mit einer Geldstrafe von 123.500 Pfund belegt. Der Grund dafür sind 115 nicht gemeldete Aktiengeschäfte, die er während seiner Amtszeit zwischen 2019 und 2020 durchführte. Diese Periode war von erheblichen Schwankungen der Wizz Air-Aktien geprägt, was die Situation noch brisanter machte.
Die Verstöße gegen die britischen Marktmissbrauchsregeln ereigneten sich über einen Zeitraum von 19 Monaten, beginnend mit Sebőks Beförderung im April 2019. In dieser Zeit tätigte er an 18 verschiedenen Tagen Transaktionen mit Wizz Air-Aktien innerhalb von 30 Tagen vor der Veröffentlichung von Finanzergebnissen. Solche Geschäfte sind für Führungskräfte mit Zugang zu marktsensiblen Informationen nur mit spezieller Genehmigung erlaubt.
Die Financial Conduct Authority (FCA) informierte Wizz Air im September 2021 über Sebőks Aktivitäten. Eine interne Untersuchung führte zu seiner Entlassung, nachdem er sein Verhalten nicht erklären konnte. Die FCA reduzierte die Geldstrafe um 30 Prozent, da Sebők einer schnellen Einigung zustimmte.
Diese Entscheidung ist erst der zweite Vorfall seit 2016, in dem die FCA einen Manager eines börsennotierten Unternehmens wegen Verstoßes gegen Marktmissbrauchsregeln bestraft hat. Der erste Fall betraf 2019 einen ehemaligen Geschäftsführer bei Braemar Shipping Services mit einer Strafe von 45.000 Pfund.
Steve Smart, FCA-Direktor für Vollstreckung und Marktaufsicht, betonte die Wichtigkeit von Vertrauen und Transparenz, um die Integrität der Märkte zu wahren. Führungskräfte wie Sebők müssen ihre Transaktionen melden und Handelsbeschränkungen während geschlossener Perioden beachten.
Interessanterweise konnte die FCA keinen persönlichen finanziellen Vorteil identifizieren, den Sebők direkt aus dem Verstoß gezogen hätte. Zunächst stiegen die Wizz Air-Aktien während seiner Amtszeit an, fielen jedoch nach dem Einfrieren des Flugverkehrs durch die Covid-19-Pandemie im März 2020 stark. Acht Monate später konnten sie sich fast verdoppeln.
Wizz Air sorgte kurz vor Sebőks Entlassung für Aufsehen, indem sie ihrem Mitbegründer und Geschäftsführer József Váradi einen Bonus von 100 Millionen Pfund in Aussicht stellte, sollte der Aktienkurs bis 2026 auf 120 Pfund steigen. Diese Frist wurde verlängert, jedoch lag der Aktienkurs zuletzt nur bei 12,96 Pfund.
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