Ex-Direktor kritisiert Starlink: Glasfaser als bessere Alternative

WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In den USA sorgt eine Debatte um den Ausbau des Internets in ländlichen Gebieten für Aufsehen. Der ehemalige Direktor des Programms für den Internetausbau, Evan Fineman, hat sich kritisch zu den Plänen geäußert, Starlink als Alternative zur Glasfaseranbindung zu nutzen.

Der Ausbau des Internets in ländlichen Gebieten der USA steht erneut im Fokus der Diskussionen, nachdem der ehemalige Direktor des Programms für den Internetausbau, Evan Fineman, seine Bedenken gegenüber der Nutzung von Starlink geäußert hat. In einer E-Mail an seine ehemaligen Kollegen kritisierte Fineman, dass die Entscheidung, Starlink als Ersatz für Glasfaserverbindungen zu betrachten, vor allem Elon Musk finanziell zugutekommen würde.

Finemans Kritik richtet sich insbesondere gegen die jüngsten Änderungen des US-Handelsministeriums, die Anbieter wie Starlink zunächst ausschlossen und stattdessen Breitband-Glasfaseranbindungen bevorzugten. Diese Entscheidung wurde mit der Entfernung von Anforderungen begründet, die von der vorherigen Regierung implementiert worden waren. Fineman sieht darin jedoch einen Betrug seitens Washingtons und fordert eine Neubewertung der Regelungen.

In seiner E-Mail, die der Investigativ-Journalist Craig Silverman auf der Plattform Bluesky teilte, betonte Fineman, dass die aktuelle Regierung noch in der Lernphase sei und sich intensiver mit dem Programm auseinandersetzen müsse. Er forderte seine ehemaligen Kollegen auf, mit Abgeordneten ihrer Kongress-Delegationen zu sprechen, um unnötige Teile der Verordnung zu streichen, während die Flexibilität der Bundesstaaten beibehalten werden solle.

Ein weiterer Kritikpunkt Finemans ist, dass in drei Bundesstaaten bereits mit den Arbeiten begonnen werden könnte, diese jedoch von der Regierung ausgebremst werden. Weitere Staaten haben ihre Pläne für die Projekte fast oder vollständig fertiggestellt und warten auf die Bewilligung der Fördermittel. Diese Verzögerungen könnten den Fortschritt der Internetanbindung in ländlichen Gebieten erheblich behindern.

Die Diskussion um die beste Technologie für den Internetausbau in ländlichen Gebieten ist nicht neu. Glasfaser gilt als die schnellste und zuverlässigste Option, während Satellitenlösungen wie Starlink vor allem in schwer zugänglichen Regionen Vorteile bieten können. Dennoch bleibt die Frage, ob die langfristigen Kosten und die Abhängigkeit von einem einzelnen Anbieter gerechtfertigt sind.

Experten warnen davor, dass die Entscheidung zugunsten von Starlink möglicherweise kurzfristige finanzielle Vorteile für die Regierung und Elon Musk bringen könnte, jedoch auf lange Sicht die Infrastrukturentwicklung behindern könnte. Die Debatte zeigt, wie komplex die Herausforderungen beim Ausbau der digitalen Infrastruktur sind und wie wichtig es ist, eine ausgewogene und zukunftssichere Lösung zu finden.

Die Zukunft des Internetausbaus in den USA bleibt ungewiss, da politische und wirtschaftliche Interessen oft im Widerspruch zu den technischen Anforderungen stehen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Diskussion weiterentwickeln wird und welche Lösungen letztendlich umgesetzt werden, um die digitale Kluft zwischen städtischen und ländlichen Gebieten zu schließen.

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