BRÜSSEL / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Während die USA mit der Einführung einer strategischen Bitcoin-Reserve Schlagzeilen machen, bleibt Europa auffallend still. Diese Stille könnte auf die bevorstehende Einführung des digitalen Euro zurückzuführen sein, die von der Europäischen Zentralbank (EZB) vorangetrieben wird.

Die Entscheidung der USA, eine strategische Bitcoin-Reserve aufzubauen, hat weltweit für Aufsehen gesorgt. Präsident Donald Trump hat am 7. März eine Anordnung unterzeichnet, die vorsieht, Bitcoin aus beschlagnahmten kriminellen Aktivitäten zu nutzen, anstatt die Kryptowährung direkt zu kaufen. Diese Maßnahme könnte die USA in eine Vorreiterrolle bei der Integration von Kryptowährungen in nationale Reserven bringen.

In Europa hingegen herrscht Stille. Weder die Europäische Zentralbank (EZB) noch andere europäische Institutionen haben sich zu dieser Entwicklung geäußert. Anastasija Plotnikova, Mitbegründerin und CEO der Blockchain-Regulierungsfirma Fideum, weist darauf hin, dass der Prozess zur Aufnahme neuer Vermögenswerte in nationale Reserven in Europa langwierig und komplex ist. Die kritische Haltung der EZB gegenüber Bitcoin als Reservewert könnte zudem die Türen für EU-Mitgliedstaaten verschließen.

Während die USA auf Bitcoin setzen, konzentriert sich Europa auf die Einführung des digitalen Euro, einer zentralbankgestützten digitalen Währung (CBDC). James Wo, CEO der Venture-Capital-Firma DFG, erklärt, dass die Stille der europäischen Gesetzgeber auf den Fokus auf den digitalen Euro zurückzuführen sei. Die EZB unter der Leitung von Christine Lagarde hat mehrfach betont, dass Bitcoin nicht in die Reserven aufgenommen werden soll.

Die Einführung des digitalen Euro ist für Oktober 2025 geplant. Christine Lagarde hat versichert, dass der digitale Euro neben Bargeld existieren und Datenschutzbedenken durch eine pseudonyme und bargeldähnliche Natur adressieren wird. Diese Entwicklung zeigt die unterschiedlichen Ansätze der USA und der EU im Umgang mit digitalen Vermögenswerten.

Während CBDCs als Mittel zur Erhöhung der finanziellen Inklusion gelobt werden, gibt es auch Bedenken hinsichtlich ihrer Überwachungsfähigkeiten und des Potenzials für staatliche Übergriffe. Ein Beispiel dafür ist der kürzlich veröffentlichte Quellcode des CBDC-Piloten der brasilianischen Zentralbank, der Überwachungs- und Kontrollmechanismen aufwies.

Die unterschiedlichen Ansätze der USA und Europas bei digitalen Währungen könnten langfristige Auswirkungen auf die globale Finanzlandschaft haben. Während die USA mit ihrer Bitcoin-Reserve einen Schritt in Richtung globaler finanzieller Integration machen, setzt Europa auf eine zentralisierte digitale Währung. Diese Entwicklungen könnten die Art und Weise, wie wir Geld verstehen und nutzen, grundlegend verändern.

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Europas Zurückhaltung bei Bitcoin-Reserven im Kontext der digitalen Euro-Einführung
Europas Zurückhaltung bei Bitcoin-Reserven im Kontext der digitalen Euro-Einführung (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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