BRÜSSEL / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Entwicklung von großen Sprachmodellen (LLMs) steht im Zentrum der europäischen Bestrebungen zur digitalen Souveränität. Mit dem Projekt OpenEuroLLM soll ein umfassendes, wirklich offenes LLM entwickelt werden, das alle EU-Sprachen abdeckt.
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Die Europäische Union hat sich das Ziel gesetzt, ihre digitale Souveränität zu stärken, indem sie ein eigenes, offenes Sprachmodell entwickelt. Das Projekt OpenEuroLLM, das von Jan Hajič von der Karls-Universität Prag und Peter Sarlin von Silo AI geleitet wird, zielt darauf ab, ein LLM zu schaffen, das alle 24 offiziellen EU-Sprachen sowie die Sprachen von Beitrittskandidaten wie Albanien umfasst. Diese Initiative ist Teil eines größeren Trends, bei dem Europa versucht, kritische digitale Infrastrukturen und Werkzeuge näher an den eigenen Kontinent zu bringen.
Die Finanzierung des Projekts beläuft sich auf 37,4 Millionen Euro, wobei 20 Millionen Euro aus dem Digital Europe Programme der EU stammen. Diese Summe erscheint im Vergleich zu den Investitionen großer Unternehmen in KI gering, doch die Beteiligung von EuroHPC-Supercomputerzentren in Spanien, Italien, Finnland und den Niederlanden könnte die benötigte Rechenleistung bereitstellen. Der Gesamtetat des EuroHPC-Projekts beträgt rund 7 Milliarden Euro, was die Bedeutung der europäischen Zusammenarbeit unterstreicht.
Einige Experten äußern jedoch Zweifel an der Machbarkeit des Projekts, da über 20 Organisationen beteiligt sind. Anastasia Stasenko von Pleias betont, dass kleinere, fokussierte Teams wie Mistral AI und LightOn in der Vergangenheit größere Erfolge erzielt haben. Diese Unternehmen tragen die volle Verantwortung für ihre Entscheidungen, was ihnen eine klare Ausrichtung ermöglicht.
OpenEuroLLM baut auf dem High Performance Language Technologies (HPLT) Projekt auf, das seit 2022 läuft und auf die Entwicklung freier und wiederverwendbarer Datensätze, Modelle und Workflows abzielt. Hajič erwartet die Veröffentlichung der ersten Versionen von OpenEuroLLM bis Mitte 2026, mit einer endgültigen Version bis 2028. Trotz der ambitionierten Ziele gibt es bisher nur ein rudimentäres GitHub-Profil, was die Herausforderung verdeutlicht.
Das Projekt strebt an, ein transparentes KI-Modell zu schaffen, das die sprachliche und kulturelle Vielfalt Europas widerspiegelt. Dies erfordert jedoch eine sorgfältige Planung, um sicherzustellen, dass die Modelle nicht nur effizient, sondern auch qualitativ hochwertig sind. Die Herausforderung besteht darin, auch Sprachen mit wenigen digitalen Ressourcen gleichwertig zu behandeln.
Ein weiterer Aspekt ist die Definition von „Open Source“ im Kontext von KI. Während das Ziel darin besteht, alles offen zu gestalten, gibt es Einschränkungen, insbesondere bei der Verwendung von urheberrechtlich geschütztem Material. Einige Daten können möglicherweise nicht weitergegeben werden, müssen aber für Prüfungen verfügbar sein, um den Anforderungen der EU-KI-Verordnung zu entsprechen.
Die parallele Existenz von EuroLLM, einem ähnlichen Projekt, wirft Fragen zur Koordination und Zusammenarbeit auf. Andre Martins von Unbabel hofft auf eine offene Zusammenarbeit zwischen den Projekten, um Doppelarbeit zu vermeiden. OpenEuroLLM ist jedoch aufgrund seiner EU-Finanzierung in seinen Partnerschaften eingeschränkt.
Die Finanzierung und die Bereitstellung von Rechenressourcen durch EuroHPC sind entscheidend für den Erfolg von OpenEuroLLM. Peter Sarlin betont, dass das Projekt nicht darauf abzielt, ein kommerzielles Produkt zu entwickeln, sondern eine offene Grundlage für europäische Unternehmen zu schaffen. Dies unterscheidet es von Initiativen wie ChatGPT, die auf Endverbraucher abzielen.
Insgesamt zeigt OpenEuroLLM, dass Europa entschlossen ist, seine digitale Unabhängigkeit zu stärken. Auch wenn das Projekt möglicherweise nicht das führende Modell hervorbringt, wird es dennoch einen wichtigen Beitrag zur europäischen KI-Infrastruktur leisten.
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